Ein Eiweiß schützt die Nervenzellen vor chronischer Überempfindlichkeit

Das Protein SerpinA3N hilft chronische Sensibilität der Nerven zu vermeiden

Von Cornelia Scherpe
30. April 2015

Die Nervenzellen im Körper haben alle eine gemeinsame Aufgabe: Sie sollen Impulse weiterleiten und so den Fluss von Informationen im Organismus aufrecht erhalten. Empfindet man beispielsweise Schmerzen in einem Finger, dann ist das den Nervenzellen vor Ort zu verdanken. Sie schicken die Information los, dass an dieser Stelle des Körpers ein Problem vorhanden ist. Die Information wird im Gehirn verarbeitet und die Schmerzwahrnehmung dient als Alarmsignal.

Während der akuten Verletzung ist diese Überempfindlichkeit der betroffenen Körperstelle absolut gesund und vom Körper gewollt. So soll die Stelle vor Berührungen und Belastungen geschützt werden. Der Körper muss jedoch aufpassen, dass diese Überempfindlichkeit nicht zu einem Dauerzustand wird.

Überempfindlichkeit wird durch SerpinA3N vermieden

Um chronische Sensibilität dieser Art zu vermeiden, gibt es einer neuesten Studie zufolge ein Eiweiß, das die Nervenzellen vor der ungewollten Langzeitreaktion schützt. Es trägt den Namen "SerpinA3N".

Wird SerpinA3N in hohen Mengen gebildet, ist keine Überempfindlichkeit zu beobachten. Ist der Spiegel dagegen sehr niedrig, kann schon leichter Druck auf die Haut zu Schmerzen führen. Dies ermittelten die Forscher im Laborversuch mit Mäusen.

Fazit und Weiterentwicklung

Diese Erkenntnis zeigt damit auch, was auf biologischer Ebene bei Schmerzpatienten nicht stimmt. Offenbar wird das Eiweiß bei ihnen nicht in ausreichender Menge produziert. Das Resultat ist, dass sich chronische Schmerzen entwickeln, da die Nervenzellen weiterhin so empfindlich wie nach einer akuten Verletzung bleiben.

Die Forscher sind sogar noch einen Schritt weitergegangen und haben nach Medikamenten gesucht, die gegen den Dauerschmerz helfen könnten. Fündig geworden sind sie bei einem Wirkstoff, der derzeit bereits genutzt wird.

Bisher ist er allerdings als Medikament bei Krankheiten der Atemwege im Einsatz. Die Experimente zeigen jedoch, dass der Einsatz bei Schmerzüberempfindlichkeit möglich ist.