Spines näher entschlüsselt: Kleine Dornfortsätze agieren selbständig

Nervenzellen beweisen sich bei der Informationsverarbeitung weit leistungsfähiger als angenommen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Februar 2015

Bei der Kommunikation untereinander und bei der individuellen Verarbeitung von Reizen sind Nervenzellen (Neuronen) flexibler als angenommen. Dies stellten Forscher vom Institut für Zoologie an der Universität Regensburg fest, die sich konkret mit den Nervenzellen in der Nase von Säugetieren beschäftigt haben.

Spines - Verstärkte Signalweiterleitung

Ziel ihrer Studien waren vor allem die sogenannten Dendriten, eine Art Signalleiter, die ihrerseits über Axone genannte dünne Fortsätze zahlreiche Signale anderer Nervenzellen weitergeben.

An den Dendriten befinden sich außerdem kleine Dornfortsätze, in der Fachsprache auf Englisch "Spines" genannt, auf denen die Kontaktstellen zu anderen Neuronen sitzen. Die Forscher stellten fest, dass diese Spines Signale jedoch nicht nur weiterleiten, sondern zusätzlich auch lokal bestimmte Signale verstärken können.

Leistungsfähige Nervenzellen

Ähnliche Funktionen wurden bereits in anderen Bereichen des Gehirns festgestellt. Die Aktivitäten der Spines bestätigen nun die Annahme, dass Nervenzellen bei der Informationsverarbeitung noch weit leistungsfähiger sind als angenommen.