Ständig entzündete Nase eine chronische Rhinosinusitis kann zum Schlaganfall führen

Von Cornelia Scherpe
1. März 2013

Der HNO-Arzt spricht von einer "chronischen Rhinosinusitis", kurz CRS, wenn bei einem Patienten beständig die Nase entzündet ist. Während beim Schnupfen normalerweise bereits nach zwei Wochen wieder alles gut ist, bleibt diese Form der Entzündung und sorgt für Schmerzen und einen Verlust an Lebensqualität. Doch die chronische Entzündung der Nase bringt laut Forschern noch einen weiteres Problem mit sich: das Risiko für einen Schlaganfall steigt.

In Taiwan arbeitete man mit den Daten von 15.846 Menschen, bei denen eine CRS diagnostiziert worden war. Damit man eine Kontrollgruppe hatte, nahm man außerdem noch 47.538 gesunde Probanden in die Studie auf. Alle wurden für fünf Jahre beobachtet. Dabei stellten die Forscher etwas Beunruhigendes fest. Bei jenen, deren Nase immer entzündet war, traten auffallend viele Schlaganfälle auf. Insgesamt kam es in 3,9 Prozent der Fälle zu solch einem Hirninfarkt, doch die Teilnehmer aus Gruppe 1 waren deutlich öfter betroffen. Ihr Risiko war um ein Drittel höher, als das der anderen Probanden. Pro 100 Personenjahre kam man bei ihnen auf eine Rate von 10,65, doch nur auf 7,53 bei den gesunden Vergleichspersonen.

Führen die Nasenentzündungen wirklich zu einer Gefahrensteigerungen? Die Forscher eliminierten andere Risikofaktoren und dennoch blieb der kausale Zusammenhang eindeutig bestehen. Alle Teilnehmer der Kontrollgruppe befanden sich circa im gleichen Alter und deckten beide Geschlechter ab. Aufgrund der Ergebnisse sollen neue Studien ins Leben gerufen werden, die sich mit dem Vorgang näher beschäftigen. Man möchte wissen, was genau das Risiko in die Höhe treibt.