Verklumptes Nasensekret: Warum haben Menschen eigentlich Popel?

Entstehungsweise und Sinn von Popeln in der menschlichen Nase

Von Cornelia Scherpe
14. Oktober 2015

Es ist nicht schön, aber kein Mensch wird davon verschont: Nasensekret verklumpt im Inneren der Nasenhöhle und lagert sich dort ab. Umgangssprachlich spricht man dabei von Popeln. Aber warum hat der Mensch diese eigentlich? Und haben auch andere Lebewesen damit zu kämpfen?

Entstehung von Popeln

Neben den Menschen gibt es noch eine ganze Reihe anderer Säugetiere, die mit Popeln in der Nase leben müssen. Die Ablagerungen entstehen bei allen Primaten, die man zur Unterklasse der Trockennasenprimaten zählt. Unsere Nasen sind (bei Gesundheit) weitgehend trocken und dienen vor allen Dingen der Atmung. Der Geruchssinn von Primaten ist vergleichsweise schlecht ausgeprägt.

Beim Atmen saugt man aber nicht nur den lebensnotwendigen Sauerstoff ein, sondern nimmt ungewollt auch Staub und anderen Schmutz auf. Damit dieser nicht in zu großen Mengen bis zur Lunge kommt, gibt es Nasensekret. Es fängt die Partikel ab und schützt so die Atemwege. Allerdings hat das Nasensekret seine Leistungsgrenze. Kommt zu viel Schmutz an, trocknet es gemeinsam mit den Fremdkörpern und es entsteht eine verklumpte Masse: der Popel.

Funktionsweise der Nase eines Hundes

Die Trockennasenprimaten sind laut aktuellen Wissensstand die einzigen Tiere, bei denen die Nase auf diese Weise funktioniert. Keine andere Art kennt Popel. Wirft man beispielsweise einen Blick auf die Nase eines Hundes, wird ein wesentlicher Unterschied sofort klar: Die Vierbeiner haben eine feuchte Nase. Diese Feuchtigkeit verhindert von sich aus, dass Popel entstehen. Natürlich atmen die Tiere ebenfalls Staub und andere Schmutzpartikel ein, doch da die Nase immer feucht ist, kommt es nicht zu einer Klumpenbildung.

Hat ein Hund doch einmal zu viel Dreck eingeatmet und sein Nasensekret kommt allein nicht dagegen an, reagiert der Körper sofort und löst ein Niesen aus. Der Mensch niest zwar auch, doch bei uns reicht diese Reinigungsfunktion nicht aus, um den Schmutz immer zu beseitigen. Ohne Popel geht es bei Trockennasenprimaten daher nicht.