Inaktive Muskeln nach einem Schlaganfall können mittels Lichttherapie wieder aktiviert werden

Durch Umhüllung der Nervenzellen mit lichtempfindlichen Proteinen erfolgt Muskelaktivierung

Von Cornelia Scherpe
29. September 2010

Nach einem Schlaganfall ist alles anders. Oft haben die Betroffenen mit Lähmungserscheinungen zu kämpfen, da die Muskeln inaktiv geworden sind. Um diesen Zustand rückgängig zu machen, haben Forscher eine neue Therapiemethode entwickelt und bereits an Versuchstieren getestet. Mäuse mit gelähmten Muskeln konnten mittels Licht ihre Gliedmaßen wieder bewegen. Wie war das möglich?

Umhüllung mit lichtempfindlichen Proteinen

Die Nervenzellen der Tiere wurden mit Proteinen umhüllt, die sehr empfindlich auf Licht reagieren. Diese Proteine lagen wie eine Manschette um die geschädigten Nervenzellen. Traf nun blaues Licht auf sie, so führte das zu natürlichen Muskelbewegungen; die Tiere konnten wieder laufen.

Der Grund ist, dass das blaue Licht durch die Manschetten hindurch tief in den beschädigten Nerv weitergeleitet wird. Das Licht stimuliert dann die Zellen und aktiviert sie.

Bisherige Erfolge von kurzer Dauer

Bislang gab es solche Versuche nur mittels elektrischer Impulse. Auch diese führten dazu, dass die Beweglichkeit zurück kam, allerdings gelang dies immer nur für wenige Minuten. Die Bewegungen waren dazu unter elektrischen Impulsen sehr ruckartig und ermöglichten keine fließenden Bewegungen. Mittels der Lichttherapie ist dies anders.

Könnte man diese Therapie auf den Menschen anwenden, so ließen sich Lähmungserscheinungen so weit beeinflussen, dass der Betroffene wieder Gehen könnte.