Fresszellen der Milz: Sie vernichten Erreger und bilden unsere Immunabwehr aus

Arbeiten der Makrophagen zur Krankheitsabwehr laufen nicht wie angenommen, getrennt voneinander ab

Von Thorsten Hoborn
14. Januar 2010

Jeder Mensch verfügt über eine angeborene Immunabwehr. Ihr wichtigster Bestandteil sind die so genannten Makrophagen, auch als Fresszellen bekannt, die Krankheitserreger aufspüren, sich über diese stülpen und verdauen. Neben der angeboren, besitzt der Mensch auch eine erworbene, lernfähige Immunabwehr, welche immer dann zur Höchstform aufläuft, wenn der Körper mit bereits bekannten Bakterien oder Viren in Kontakt gekommen ist.

Makrophagen erfüllen gleichzeitig zwei Aufgaben

Bisher dachte man, dass beide Teile des Immunsystems getrennt voneinander arbeiten würden, doch Forscher der Universität Bonn haben herausgefunden, dass unser Immunsystem bei der Körperabwehr zweigleisig fährt.

Die Milz fungiert unter anderem als Filter und reinigt regelmäßig unser Blut. Im äußersten Bereich der Milzarterien befinden sich Tausende von Fresszellen, die auftretende Viren oder Bakterien erkennen und verdauen.

Doch die Makrophagen sammeln auch Bestandteile dieser Erreger und geben sie als Information an einen jüngeren Teil der Immunabwehr weiter, informieren ihn so darüber, von welcher Seite gefährliche Erreger drohen. Haben die Fresszellen die Erreger vertilgt, reichen sie dessen Antigene an die dendritischen Zellen weiter, die daraufhin das erworbene Immunsystem gegen die Erreger scharfschalten.