Meniskusschäden als Verschleißerscheinung des Alters: Operation bringt nichts

Von Cornelia Scherpe
12. September 2014

Der Meniskus sitzt als Knorpel im Knie und bildet dort eine scheibenförmige Schicht. Durch die ständige Belastung beim Bewegen kommt es im Alter zu einer natürlichen Abnutzung. Im Prinzip ist es möglich, bei einer Gelenkspiegelung, einer sogenannten "Arthroskopie", die Schäden teilweise zu beheben. Man nennt dies in der Medizin ein "Meniskusdébridement".

Bei einem Debridement wird das abgestorbene oder fehlerhafte Gewebe komplett entfernt, damit das Wundbett sauber ist und sich keine Infektionen bilden. Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch, dass eine solche Sanierung wenig bringt, wenn der Meniskus "nur" Verschleißerscheinung des Alters hat. Die Betroffenen können sich daher die Risiken des Eingriffs ersparen.

Die aktuelle Untersuchung wertete als Meta-Analyse sieben ältere Studien aus. Insgesamt lagen so die Daten von 805 Patienten vor. Alle waren mittleren Alters und hatten nur leichte Verschleißerscheinung, die im MRT sichtbar geworden waren.

Gefahren sind größer als Linderung durch die OP

Die Operation brachte manchen Patienten zwar kurzfristig eine Linderung der Beschwerden, doch diese war nicht von Dauer. Es zeigte sich sogar, dass die OP überhaupt keinen Vorteil gegenüber einer konservativen Therapie mit Bewegung hatte.

In fünf der sieben Studien waren die Patienten über ein halbes Jahr begleitet worden und bei insgesamt 794 Teilnehmern hatte das Meniskusdébridement keinen anhaltenden Nutzen gebracht. Bei 344 der Patienten war es nicht einmal kurzfristig zu einer Linderung der Schmerzen gekommen.

Hinzu kommt, dass man sich bei einer Gelenkspiegelung am Knie immer diversen Risiken aussetzt, die laut der Meta-Studie nun in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Die Forscher raten daher dringend, bei normalen Verschleiß von der OP Abstand zu nehmen. Sinnvoller sei der Gang zu Lymphdrainage und zur Physiotherapie.