Gedächtnisschwund: Forscher finden die Ursache! Ein mangelndes Protein im Hippocampus.

Von Heidi Albrecht
4. September 2013

Im höheren Alter leiden Menschen zunehmend an Gedächtnisschwund. Nicht immer ist allerdings Alzheimer der Auslöser dafür. Das altersbedingte Nachlassen der Erinnerungen wird laut neusten Erkenntnissen auf einen Mangel eines ganz bestimmten Proteins im Hippocampus des Gehirns zurückgeführt. Wie Forscher der New Yorker Universität anhand von Experimenten bei Mäusen nachweisen konnten, ist das Protein, mit dem wohlklingenden Namen RbAp48, für das Nachlassen des Gedächtnisses verantwortlich. Dieser Prozess kann, im Gegensatz zum Alzheimer, bewusst gesteuert werden.

Unter der Leitung des Nobelpreisträgers Kandel wurden im Rahmen der Studie Gehirnzellen von Menschen untersucht, die alle in einem Alter zwischen 33 und 88 Jahren verstorben waren. Die Zellen wurde dem Gyrus dentatus entnommen, was eine Unterschicht des Hippocampus ist. Der Hippocampus ist maßgeblich für die Verarbeitung der Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis zum Langzeitgedächtnis verantwortlich.

Es wurde festgestellt, dass mit zunehmenden Alter das Protein RbAp48 abnahm und damit auch das Erinnerungsvermögen. Mit dieser Erkenntnis hemmten die Forscher nun die Ausschüttung des Proteins bei gesunden, jungen Mäusen und es trat rasch ein Verlust des Erinnerungsvermögens auf. Umgekehrt ließ sich zudem nachweisen, dass per genetisch gesteuerter Zugabe des Proteins RbAp48 die Gedächtnislücken wieder schlossen wurden und somit das Erinnerungsvermögen zurückkehrte.

Natürlich spielen laut Kandel viele weitere Faktoren eine Rolle, die zum Verlust des Gedächtnisses im Alter beitragen. Jedoch ist es ermutigend zu wissen, dass das gefundene Protein eine Hauptrolle dabei spielt und erste Gedächtnislücken nicht zwangsläufig ein Hinweis auf Alzheimer sein müssen.