Forscher setzen Stubenfliegen unter Stress - Neue Erkenntnisse bei Depressionen erhofft

Von Ingrid Neufeld
23. April 2013

Bei der Depressionsforschung beobachteten die Forscher um den Neurobiologen Martin Heisenberg von der Universität Würzburg dass Stubenfliegen ganz ähnlich wie Menschen reagierten, sobald sie keinen Ausweg mehr finden. Forscher haben für den Zustand einen Namen, nämlich "erlernte Hilflosigkeit".

Bei Menschen löst dies häufig eine Depression aus. Der Zustand wurde bisher mit anderen Tieren wie Hunden, aber auch mit Fischen, Ratten und Mäusen beobachtet. Sogar Fische können in Stress versetzt werden. Alle diese Lebewesen reagieren darauf mit Störungen hinsichtlich Fress- und Schlafgewohnheiten bis hin zur Apathie und krankhaften Veränderungen wie Geschwulsten.

Bei den Stubenfliegen erzeugten die Forscher Stress, indem sie diese in einem kleinen Raum über eine erhitzte Herdplatte scheuchten. Sie lernten dabei, dass die Hitze unausweichlich war und wurden zunehmend unbeweglicher, ihre Pausen wurden länger. Die Forscher erkannten Parallelen zu menschlichem Verhaltensweisen in einer Depression.

Damit erhoffen sich Forscher Erkenntnisse wie sich der Zustand auf das Gehirn, auf den Umgang miteinander und auf das Balzverhalten auswirkt. Ein Test mit Antidepressiva ist angedacht.