Schnelles Geld neben dem Studium - Studenten melden sich gern als Versuchskaninchen

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2012

Immer wieder sind Pharmakonzerne auf der Suche nach Probanden, die sich zur Einnahme von neuen Medikamenten bereit erklären. Umgangssprachlich werden diese Freiwilligen gern mit einem Augenzwinkern, aber auch mit einem indirekten Hinweis auf die Gefahr, als "Versuchskaninchen" bezeichnet.

Da die meisten Konzerne vor allen Dingen junge Freiwillige suchen und gutes Geld für scheinbar so gut wie keinen Aufwand bezahlen, finden sich vor allen Dingen Studenten unter den Versuchsteilnehmern wieder. Ärzte warnen ihre studierenden Patienten aber immer wieder, dass sie Medikamentenexperimente nicht zu leichtfertig mitmachen sollten. Das scheinbar leicht verdiente Geld gibt es gar nicht (fast) umsonst, denn im Grunde nimmt das Risiko in Kauf, an diversen Nebenwirkungen der Mittel zu leiden.

Auch wenn jeder Wirkstoff vor dem Einsatz beim Menschen an diversen Tieren ausprobiert wird, ist dennoch jede Pionierstudie eben eine Pionierstudie. Man kann vorher nicht sagen, ob der menschliche Organismus wirklich ebenso reagieren wird, wie es bei Mäusen oder Primaten der Fall war. Zudem kommt ein gewisser Aufwand auf jeden Fall dazu. Nicht selten müssen die Probanden nach einiger Zeit der Einnahme diverse Tests absolvieren. Dazu gehören zum Beispiel Konzentrationsübungen oder eine gewisse Strecke auf dem Laufband.

Außerdem: Auch wenn während der Einnahme und bei den Tests im Anschluss alles glatt lief, kennt man bei neuen Medikamenten noch nicht eventuelle Langzeitwirkungen oder Langzeitschäden.

Über all diese Punkte sollten sich "Versuchskaninchen" auf jeden Fall im Klaren sein, bevor sie sich für das schnelle Geld bereit erklären, Tabletten zu schlucken.