Ablagerungen in den Herzgefäßen - weiche Plaques sind für Männer gefährlich, harte für Frauen

Von Cornelia Scherpe
19. Dezember 2011

Einmal mehr zeigt sich, dass die Medizin bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten mehr zwischen den Geschlechtern differenzieren muss. Männer und Frauen können durch unterschiedliche Physiologie auch unterschiedliche Therapien benötigen.

Ein weiteres Beispiel dafür liefert eine Studie zum Thema Koronarplaques. Dabei handelt es sich um Ablagerungen, die sich in den Herzgefäßen befinden und so den Blutfluss stören. Im ungünstigen Fall kann das zum Verschluss und so zum Herzinfarkt führen.

Die Ablagerungen können verschieden beschaffen sein - der Mediziner spricht gern von weichen und von harten Plaques. Bei harten Plaques wurde schon nachgewiesen, dass sie bei Frauen sehr oft für Herzinfarkte verantwortlich sind. Nun wurde aber auch nachgewiesen, dass es bei Männern genau andersherum ist: Bei ihnen führen weiche Plaques schnell zur Katastrophe.

Die Studie band 480 Probanden ein, 312 Frauen und 168 Männer. Die Plaqueart wurde bei jedem bestimmt und alle Patienten dann über mehr als ein Jahr hinweg betreut. Während der 12,8 Monate erkrankten 32 der Frauen und 38 der Männer an einem ernsten Herzleiden. In elf Fällen kam es zu einem Herzinfarkt. Bei den Studienteilnehmern mit harten Plaques zeigte sich ein erhöhtes Herzinfarktrisiko bei den Frauen, jedoch nicht bei den Männer. Im Fall der weichen Ablagerungen war es genau umgekehrt.

Warum dies so ist, soll noch geklärt werden.