Künstlicher Muskel aus Nanoröhrchen entwickelt

US-Forschern ist es gelungen, aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen einen starken, künstlichen Muskel zu entwickeln

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
21. November 2011

Forscher der Universität von Texas haben aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen einen künstlichen Muskel entwickelt. Nach Angaben des Forschungsleiters Ray Baughman handelt es sich bei dem Garn um ein tausendfach stärkeres Material als es bei bisherigen Entwicklungen aus organischen Polymeren oder Metallen der Fall war. Die Nanoröhrchen funktionieren wie eine Art kleiner Elektromotor und sind in der Lage, Gegenstände, die 2.000 mal schwerer sind als der Muskel selbst, zu bewegen - dies ist durch eine Rotationsbewegung möglich.

Die Wissenschaftler schlossen das Garn, welches in eine leitende Flüssigkeit getaucht wurde, an eine Spannungsquelle an, um es in Drehung zu versetzen. Dabei sei das Drehmoment vergleichbar mit dem von großen elektrischen Motoren gewesen, so Baughman.

Nachteil des Nanogarns

Doch einen kleinen Nachteil brachte der künstliche Muskel in dem Experiment mit sich: Um eine reibungslose Funktion des Nanogarns zu gewährleisten war es nötig, die einzelnen Röhrchen immer wieder miteinander zu verdrillen, denn nach etwa einem Dutzend Umdrehungen haben sie sich voneinander gelöst.