Profile von Micro-RNA im Blut machen 14 häufige Krankheitsbilder testbar

Von Laura Busch
19. September 2011

Bei Micro-RNA handelt es sich um sogenannte nicht kodierende RNA, sprich Ribonukleinsäuren, die nicht in Proteine übersetzt werden. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Steuerung von Genen beziehungsweise deren Aktivität und lassen sich in Körperflüssigkeit nachweisen. Eigene Erbinformationen enthalten sie nicht, doch bestimmte Krankheiten beeinflussen die Anzahl und Ausprägung von Micro-RNA auf eine jeweils charakteristische Weise. So bilden sich im Blut regelrechte Profile für Krankheiten.

Andreas Keller ist Bioinformatiker an der Universität des Saarlandes in Homburg und stellte nun erstmals einen Test vor, mit dessen Hilfe 14 Krankheiten unterschieden und getestet werden können. Darunter fallen unter anderem Prostatakrebs, Multiple Sklerose oder COPD. Keller baut seine Arbeit auf Voruntersuchungen von unter anderem den Forschern Jörg Wischhusen und Johannes Dietl auf. Die bisherigen Testläufe seien bereits sehr vielversprechend. Man arbeite nun daran, die Verfahren noch einfacher und kostengünstiger zu machen.