Revolution - Mediziner können zum ersten Mal voll funktionsfähige Dickdarm-Stammzellen züchten

Besonderheiten der Dickdarm-Stammzellen erstmals reproduzierbar

Von Cornelia Scherpe
8. September 2011

In der regenerativen Medizin kann man einen großen Erfolg verzeichnen. Forschern ist es erstmals gelungen, Dickdarm-Stammzellen zu züchten, die voll funktionsfähig sind.

Die Wände des Darms sind für Mediziner etwas ganz besonderes, denn die dort zu findenden Zellen werden gut alle sieben Tage erneuert. Dies ist nötig, da die Darmschleimhaut eine schwierige Aufgabe hat: sie muss die Nährstoffe aus der Nahrung in das Blut weiterleiten.

Dabei werden die Zellen schnell abgenutzt und neue müssen die verbrauchten ersetzen. Diese Regenerationsfähigkeit will man sich gern in der Medizin zu Nutze machen, doch bisher war es nicht möglich, die Stammzellen des Dickdarms zu züchten.

Unterschied zwischen Dickdarm-Stammzellen und normalen Zellen

Der Durchbruch ist nun gelungen. Ein internationales Team schaffte es, die adulten Stammzellen bei einer Gewebeentnahme zu isolieren und die Zellen anschließend im Labor nachzuzüchten.

Bisher konnte man dies nicht, da die Stammzellen im Dickdarm den normalen Zellen sehr ähnlich sind und man sie nicht isolieren konnte. Dies ist eine Besonderheit, denn normalerweise sind die Strukturen der Zellenarten sehr verschieden. Die Unterscheidung gelang nun, da die Forscher herausfanden, dass die Dickdarm-Stammzellen auffallend viel eines bestimmten Proteins auf der Oberfläche tragen.