Neue Therapie gegen PAP: Die Lungenkrankheit durch eine Zelltherapie stoppen

Von Cornelia Scherpe
29. August 2014

Hinter der Abkürzung "PAP" verbirgt sich ein seltenes Lungenleiden: die pulmonale Alveolarproteinose. Bei dieser Krankheit sind die Fresszellen des Immunsystems nicht richtig im Einsatz.

Normalerweise kümmern sich diese Zellen darum, dass Fette und Proteine aus der Lunge entfernt werden. Erledigen sie diese Aufgabe nicht oder nur mangelhaft, kommt es zu mehr und mehr Ablagerungen. Das gesammelte Material sorgt dafür, dass Betroffene nicht mehr richtig atmen können. Bei Voranschreiten der Krankheit wird das lebensgefährlich.

Bisherige Möglichkeiten der Mediziner

Da es sich um eine genetische Störung handelt, leiden die Betroffenen bereits als kleine Kinder unter PAP. Bisher konnte man ihr Leben nur schützen, indem die Ablagerungen aus der Lunge regelmäßig entfernt wurden. Dafür muss jedoch die komplette Lunge gespült werden und das geht nur unter Narkose.

Die Spülung behebt nur die Symptome und ist darüber hinaus an sich gefährlich. Daraus lässt sich erkennen, welche psychische Belastung dieser immer wieder notwendige Eingriff für die kleinen Patienten und deren Eltern ist. In Zukunft könnte eine neue Therapie zur Verfügung stehen und diesen Leidensdruck dauerhaft beenden.

Injektion von Vorläufern der Fresszellen statt Lungenspülung

Forscher haben dafür mit Mäusen experimentiert, die an PAP litten. Sie erhielten gesunde Blutzellen, die man direkt in die Gefäße der Lungen abgab. In den eingebrachten Blutzellen befanden sich die Vorläufer der Fresszellen.

Diese Vorläuferzellen waren gesund und wiesen demnach nicht den Defekt auf, der sonst dazu führt, dass die Ablagerungen aus der Lunge nicht entfernt werden. Durch diese Zelltransplantation wurden die fehlerhaften Fresszellen im Körper der Mäuse nun von gesunden Fresszellen verdrängt.

Die Vorläuferzellen konnten heranreifen und die Aufgabe übernehmen. Auch Monate nach der Zelltransplantation waren die Lungen der Mäuse noch von den Ablagerungen befreit. Auf den Menschen übertragen, würde somit das Spülen der Lunge wegfallen.