Klinische Studie - durch Masernviren den Tod von Krebszellen erzeugen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
6. März 2014

Krebserkrankungen gehören zu dem Bereich der Medizin, auf dem wohl mit am meisten geforscht wird. Das Ziel: Krebszellen so schnell und effektiv wie möglich zu bekämpfen.

Auch Wissenschaftler am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg (NCT) beschäftigen sich mit diesem Thema und haben nun Masernviren entwickelt, die in der Lage sein sollen, Krebszellen zu töten.

Auch wenn sie bereits im Vorfeld betonen, dass diese ebenso wie viele vergangene Entwicklungen kein Mittel darstellen, um Krebs gänzlich zu heilen, sprechen sie dennoch von einem "wichtigen Baustein der Krebstherapie".

Selbstmord der Krebszelle durch spezielle Programmierung des Virus

Die Forscher haben Maserviren so umprogrammiert, dass diese dazu in der Lage sind, Krebszellen zu erkennen, in sie einzudringen und sich schließlich dort zu vermehren. Auf diese Weise, so die Wissenschaftler, würde ein "Selbstmord-Programm" der Krebszelle ausgelöst werden. Auch spielt die so genannte Immuno-Viro-Therapie eine Rolle: sobald die Zelle infiziert ist, sendet sie einen bestimmten Botenstoff an das Immunsystem aus, welches daraufhin damit beginnt, ebenfalls Krebszellen zu bekämpfen, allerdings diese, die noch nicht von dem Virus infiziert wurden.

Klinische Studie soll Klarheit bringen

Bislang wurden die Versuche lediglich an Mäusen durchgeführt. In etwa anderthalb Jahren starten die Forscher eine klinische Studie, bei primär gegen Tumore angegangen werden soll, die von außen gut erreichbar sind, also beispielsweise Krebszellen am Hals oder Kopf. Diese Art der Krebstherapie ist besonders auch aus dem Grund sehr vielversprechend und wichtig, da sie auch dann eingesetzt werden können, wenn eine Krebsart Metastasen gebildet hat. Denn in diesem Fall können bisherige Therapien und Ansätze wenig bis gar nichts bewirken.