Warum Krebs im Lymphgewebe so hartnäckig ist - Forscher entdecken die genaue Funktion von Lymphomen

Wachstum von Lymphomen durch den Angriff auf unser Immunsystem extrem hartnäckig

Von Cornelia Scherpe
11. Februar 2011

Lymphome sind eine ganz besondere Unterart der Krebskrankheit. Diese Tumoren treten nur im Lymphgewebe auf und wuchern sehr schnell. Sie gelten als eine der aggressivsten Formen von Krebs und lassen sich äußerst schwer therapieren. Warum Lymphome so hartnäckig sind, konnten Forscher nun entschlüsseln.

Wie Lymphome entstehen

Die Tumore folgen einer sehr effektiven Überlebensstrategie. Die Krebszellen greifen unser Immunsystem an, indem sie die B-Lymphozyten in uns befallen. Diese bilden beim gesunden Menschen Antikörper, um sich gegen Erreger zur Wehr zu setzen. Dafür senden sie Signale aus, die bestimmte Gene aktivieren oder deaktivieren.

Durch den Krebs aber mutieren diese Zellen. Die Signale werden so verändert, dass ein ständiges Wachstum befohlen wird. Dies macht es den kranken Zellen möglich, unkontrolliert zu wachsen. Das erklärt auch das schnelle Wachstum von Lymphomen und ihre große Aggressivität.

Lehre für die Medizin

Diese Entschlüsselung der Lebensstrategie könnte der Medizin helfen, bessere Therapien zu entwickeln. Immerhin erkranken noch immer jedes Jahr 13.000 Menschen allein hierzulande an einem Lymphom.

Die aktuellste Idee besteht darin, den Weg, den das Signal geht, zu unterbrechen. Wenn man von außen künstlich auf den Signalweg einwirken könnte, würde der Wachstumsbefehl ausbleiben. Ohne diesen Befehl würden auch die mutierten Zellen nicht mehr wachsen und der Krebs kommt zum Stillstand. Ein Forschungsprojekt dazu wird gegenwärtig von der "Deutschen Krebshilfe" finanziert.