Lungenemphyseme werden nun via Ventil beseitigt

Von Cornelia Scherpe
2. August 2012

Es klingt ironisch, doch auch in der Lunge kann sich zu viel Luft befinden. In diesem Fall spricht man von einem Lungenemphysem. Emphyseme können an verschiedenen Stellen im Körper auftreten. Entweder entsteht das Krankheitsbild, weil die Luft in diesem Gewebe gar nicht vorkommen sollte oder die Luft kommt an einer gewohnten Stelle vor, jedoch in Form eines Überangebots.

Gerade bei Lungenemphysemen kann eine Therapie schwierig werden. Helfen Atemgymnastik und diverse Medikamente nicht, ist dann eine größere Operation nötig, um den Patienten zu retten. Die überblähten Bereiche müssen schnell komplett entfernt werden und dabei handelt es sich um schwere und damit auch risikoreiche Eingriffe. Solche werden in Rostock nun anders angegangen. Dort arbeitet man nun mit speziellen Ventilen.

Im Grunde ist es wie bei einem Reifen. Es ist nicht nötig, den Reifen an sich zu beschädigen, da durch ein lokales Ventil das Übermaß an Luft gezielt abgelassen werden kann. Genau diese Idee wurde auf den Menschen übertragen. Die medizinischen Ventile werden in einem Minimaleingriff in die Lunge gesetzt und können dann den Druck ausgleichen. So wird das Emphysem schonend gebessert oder sogar vollkommen beseitigt. Das neue Verfahren wurde bereits bei drei Freiwilligen getestet und dies mit Erfolg. Die Patienten atmeten freier und erholten sich gut.

Allerdings warnen die Mediziner auch, dass dieses Verfahren längst nicht für jeden geeignet ist. Es muss die richtige Stelle für das Ventil gefunden werden und nicht jede Lunge bringt diese Voraussetzung mit.