Durchblutung der Lunge wird von zwei Molekülen gesteuert

Hinweise zur Wirkungsweise der Hypoxischen Pulmonalen Vasokonstriktion

Von Nicole Freialdenhoven
26. März 2015

Wenn ein Teil der Lunge schlechter belüftet wird, zum Beispiel als Folge einer Lungenentzündung, leitet ein körpereigener Mechanismus namens Hypoxische Pulmonale Vasokonstriktion die Durchblutung um. Dadurch verhindert der Körper, dass Blut durch die Lunge fließen kann, ohne sich mit wichtigem Sauerstoff anzureichern.

Wirkungsweise der Hypoxischen Pulmonalen Vasokonstriktion

Wie dieser Mechanismus konkret funktioniert, konnten nun erstmals Forscher der Berliner Charité entschlüsseln. Sie fanden zwei zentrale Moleküle, die diesen Mechanismus steuern:

  1. Sphingolipide
  2. den Ionenkanal Cystic Fibrosis Transmembrance Conductance Regulator (CFTR)

Eine Genmutation in diesem Kanal gilt als Auslöser der Krankheit Mukoviszidose. Auch bei viralen und bakteriellen Lungeninfektionen wird die Funktion des CFTR-Kanals gehemmt, so dass die Belüftung der Lunge gestört und somit eine verminderte Sauerstoffaufnahme ausgelöst wird.

Folgen der medizinischen Entdeckung

Die neue Erkenntnis zu den beiden Molekülen könnte in Zukunft dazu beitragen, dass sowohl akute als auch chronische Lungenkrankheiten besser therapiert werden, so dass lokaler Sauerstoffmangel in schlecht belüfteten Teilen der Lunge vermieden wird.