Bisphenol A und Ungeborene: Der Weichmacher schadet der Lungenentwicklung

Anfälligkeit für Asthma steigt in Korrelation mit Bisphenol A-Konzentration

Von Cornelia Scherpe
13. Oktober 2014

Bisphenol A befindet sich in vielen Plastikfolien und Verpackungen des Alltags. Viele Lebensmittel, aber auch Spielzeug und Elektroartikel werden in Verpackungen gesteckt, die reich an Bisphenol A und so kommen wir beständig mit dem Weichmacher in Kontakt.

Bisphenol A-Aufnahme in der Schwangerschaft nicht unbedenklich

Die Mengen, mit denen jeder durchschnittlich in Berührung kommt, gelten dabei zwar als unbedenklich, doch wie sieht es mit der Aufnahme des Stoffes durch Ungeborene aus? Auch Schwangere kommen täglich mit Bisphenol A in Kontakt. Eine aktuelle Studie wollte die realistische Gefahr für Ungeborene ermitteln und präsentiert nun ihre Ergebnisse.

Gestörte Lungenentwicklung durch Weichmacher

Demnach kommen durch den mütterlichen Kontakt auch die Ungeborenen mit Bisphenol A in Berührung und dies kann sich unmittelbar auf ihre Entwicklung auswirken. Laut der Studie kann es zu Störungen der Lungenentwicklung kommen. Nach der Geburt sind die Kinder dann anfällig für lebenslange Krankheiten wie Asthma.

Unterschiedliche Bisphenol A-Konzentrationen im Urin

Für die Untersuchung hatte man mit 398 Frauen gearbeitet, die ein Kind erwarteten. Einmal in der 16. und einmal in der 26. Schwangerschaftswoche wurde eine Urinprobe der Frauen analysiert. Man ermittelte darin die Konzentration an Bisphenol A. Die Menge war dabei bei den Probandinnen sehr unterschiedlich. Der kleinste Wert lag bei 0,53 µg/g Kreatinin und der größte bereits bei 293,55 µg/g Kreatinin.

Zusammenhang zwischen Bisphenol A Konzentration und Lungenkraft

Nach der Geburt der Kinder kontrollierte man deren Lungenkraft im Alter von vier Jahren. Dabei stellten die Forscher fest, dass bei jedem Anstieg der Konzentration an Bisphenol A um das 10-Fache auch die Einsekundenkapazität der Lunge nachließ. Dabei verschlechterte sich die Lungenkraft jeweils um 14,2 Prozent.

Die Einsekundenkapazität gibt an, wie viel Luft jemand in einer Sekunde mit maximaler Kraft ausatmen kann. Pfeifende Atemgeräusche beim Kind waren bei jedem 10-fachen Anstieg der Werte im Mutterurin um 54,8 Prozent erhöht und über Jahre andauernde Atemstörungen wie Asthma kamen vier Mal so häufig vor.