Lungenkrankheiten weit verbreitet: Todesursache für mehr als jeden zehnten Deutschen

Von Nicole Freialdenhoven
17. März 2014

Insgesamt 12% der Deutschen stirbt an einer Lungenerkrankung wie Lungenkrebs, COPD, Tuberkulose oder einer Lungenentzündung. Diese Zahl nannte das neue "Weißbuch Lunge 2014", das die Deutsche Lungenstiftung nun vorstellte. Insgesamt liegen Lungenerkrankungen danach an dritter Stelle der Todesursachen in Deutschland nach Herz-Kreislauferkrankungen (40% der Todesfälle) und anderen Krebserkrankungen außer Lungenkrebs (22%). Dem deutschen Gesundheitssystem entstehen durch die Lungenkrankheiten jedes Jahr Kosten in Höhe von 14,65 Milliarden Euro.

Tabakkonsum und zu spätes zum Arzt gehen als Gründe für hohe Mortalität

Am Pranger steht nach wie vor das Rauchen: Auch wenn der Tabakkonsum seit den 70er Jahren stark zurückgegangen sei, sind noch immer viele Lungenkrebs- und COPD-Erkrankungen auf die früher hohen Raucherraten zurückzuführen, so die Experten. Die hohe Mortalität hänge auch damit zusammen, dass viele Menschen erst sehr spät zum Arzt gehen, wenn die Beschwerden zu stark werden. Dann ist es jedoch für eine Heilung häufig schon zu spät.

Bis sich der sinkende Tabakkonsum auf die Zahl der Lungenerkrankungen auswirkt, dürften noch einige Jahre vergehen, schätzen die Mediziner. Und während bei Lungeninfektionen wie Tuberkulose und Lungenentzündungen ein Rückgang zu verzeichnen ist, bahnt sich das nächste Volksleiden schon an: Die Zahl der Asthmakranken - vor allem der Kinder - nimmt stetig zu. Als Ursache wird der moderne westliche Lebensstil mit falscher Ernährung, übertriebener Hygiene und zunehmendem kindlichen Übergewicht verantwortlich gemacht.