Sternzellen in der Leber haben eine bisher unbeachtete Funktion bei der Regeneration

Forscher entdecken Regenerationskraft von Kupffer'schen Sternzellen

Von Cornelia Scherpe
24. November 2014

Die Leber ist das zentrale Entgiftungsorgan des Körpers. Sie steht daher unter einer beständigen Belastung und das Gewebe muss sich regelmäßig regenerieren. Zwar weiß man das in der Medizin, doch man wusste bisher nicht, wie wichtig die Sternzellen für diese Regeneration sind.

Kupffer'sche Sternzellen helfen der Leber bei ihrer Regeneration

Die sogenannten "Kupffer'schen Sternzellen", benannt nach ihrem Entdecker Karl Wilhelm von Kupffer, hatten in den letzten Jahrzehnten eher einen schlechten Ruf. Als sie 1876 entdeckt worden, wusste man über ihre exakte Funktion noch rein gar nichts.

In der modernen Medizin ging man bis vor Kurzem davon aus, dass ihre Aktivierung Leberschäden vorantreibt. Doch offenbar ist eher das Gegenteil der Fall. Ein deutsches Forscherteam hat herausgefunden, dass die Sternzellen der Leber bei ihrer Regeneration helfen.

Sternzellen haben große Ähnlichkeit zu Stammzellen

Bei Tieren, deren Lebergewebe beschädigt war, wurden die Sternzellen aktiv um neues und gesundes Gewebe zu bilden. Auch wenn man eine Lebertransplantation durchführte, konnte man später im Empfänger-Tier die Sternzellen vom Spender-Tier nachweisen. Hier zeigten die Sternzellen eine große Ähnlichkeit zu den Stammzellen, genauer zu den "mesenchymalen Stammzellen", wie sie für die Leber typisch sind.

Grundlage für neue Therapiemöglichkeiten

Die Forscher freuen sich nicht nur darüber, neue Erkenntnisse über die Regenerationskraft der Leber gewonnen zu haben, sondern hoffen auf einen baldigen Nutzen für die Medizin. Eventuell könnte man Therapien entwickeln, die gezielt auf die Sternzellen zurückgreifen. Vielleicht kann man es möglich machen, damit Ersatzgewebe für eine Leber künstlich zu züchten.