Seltene Genmutation lässt Südseebewohner blond werden

Von Cornelia Scherpe
8. Mai 2012

Es ist ein wirklich seltener Anblick, aber derzeit lassen sich viele blonde Menschen in der Südsee finden. Dabei handelt es sich auch nicht etwa um Touristen, Eingewanderte oder umgefärbte Menschen. Diese Einheimischen werden einfach nicht mit schwarzem Haar geboren, sondern kommen als Blondinen zur Welt.

Dieses Phänomen konnten Forscher auf eine neue Genmutation zurückführen. Auf dem neunten Chromosom der Melanesier ist ein Genbuchstabe verändert und das bewirkt die eigentlich in diesen Graden gar nicht vorkommende Haarfarbe. Doch die Mutation schafft es, dass sich die Pigmente zur Dunkelfärbung nicht bilden und daher keine dunklen Haare entstehen. Damit ein Kind aber wirklich blond zur Welt kommt, müssen beide Eltern die Mutation besitzen und auch an ihr Baby vererben. Diese Genmutation ist also rezessiv und verliert sich, sobald Mutter oder Vater nicht betroffen sind oder die Mutation nicht weitergeben.

Trotzdem kommen derzeit ungefähr zehn Prozent der Kinder mit blonden Köpfchen zur Welt, was die Südseebewohner somit auf den ersten Platz der nicht-europäischen Blonden setzt. Bei einer genaueren Genanalyse von 43 blonden Freiwilligen und 42 Schwarzhaarigen konnte man aber nicht erkennen, woher die Gene kommen. Einen Einfluss aus Europa konnten die Forscher ausschließen. Auch warum die Mutation einzig und allein in der Südsee vorkommt, bleibt vorerst ein Rätsel.