ᐅ Haarformen, Wachstumsphasen und Wachstumsgeschwindigkeit der Haare

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn unsere Körperhaare haben unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeiten. Außerdem hängt die Geschwindigkeit des Wachstums der Körperhaare von Faktoren wie

Geschlecht
Alter und
genetischer Veranlagung

ab.

Wachstumsgeschwindigkeit

Es kommt zudem darauf an, an welcher Stelle des Körpers sich das Haar befindet.

So wächst ein Barthaar ungefähr 2,8 Millimeter je Woche,
ein Achselhaar dagegen nur 2,1 Millimeter.
Haare an den Armen oder Oberschenkeln wachsen etwa 1,5 Millimeter pro Woche,
während ein Augenbrauenhaar nur 1,1 Millimeter pro Woche wächst.

Da der Wachstumszyklus von Körperhaaren bedeutend kürzer als der von der Kopfbehaarung ist, erreichen Körperhaare nie die Länge von Kopfhaar. Ein Beinhaar beispielsweise fällt nach ungefähr zwei Monaten aus. Damit wird es nie wesentlich länger als etwas über einen Zentimeter.

Auch Achselhaare fallen nach etwa sechs Monaten aus. Da sie, ähnlich wie die Intimbehaarung aber gekräuselt sind, wirken sie kürzer.

Entwicklung

Zunächst einmal wird der gesamte Körper des Menschen von Vellushaar bedeckt. Dabei handelt es sich um einen unpigmentierten und marklosen Flaum. Kommt es nun zur Ausschüttung von Androgenen - wie etwa während sowie nach der Pubertät - erfolgt eine Umwandlung des Vellushaars in Terminalhaar, welches eine individuelle Pigmentierung aufweist und markhaltig ist. Wie ausgeprägt die Körperbehaarung eines Menschen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

dem Geschlecht
dem Alter
der genetischen Disposition sowie
dem hormonellen Status.

Wachstumszyklus

Der Wachstumszyklus des Körperhaars läuft in mehreren Phasen ab. Von der Wurzel wird das Haar genährt, sodass es in der Wachstumsphase (Anagenphase) in die Länge wachsen kann.

Der größte Abschnitt des Körperhaars befindet sich in dieser Phase. Hier enthält es am meisten Melanin, dem Pigment, welches für die Haarfärbung verantwortlich ist.

In der Abbauphase (Catagenphase) kommt es zum Wachstumsstopp. Schließlich folgt die Ruhephase (Telogenphase), in der sich das Haar von der Wurzel löst und von dem nachwachsenden Haar verdrängt wird. In einem Hautbereich können zugleich unterschiedliche Wachstumsphasen der einzelnen Haare bestehen.

Funktion und Unterschiede

Körperhaare besitzen wir als Übrigbleibsel der Evolution. Sie sind aus dem Fell der Säugetiere hervorgegangen - ein Warmhalte- und Schutzfunktion kommt ihnen indessen nicht mehr zu.

Auch wenn Männer und Frauen von Natur aus eine identische Anzahl an Zellen, die das Haarwachstum beeinflussen, besitzen, sind sie nicht gleich stark behaart. Denn letztendlich ist es die Menge der männlichen Geschlechtshormone, also der Androgene, die die tatsächliche Behaarung verantworten.

Aus diesem Grund findet sich bei erwachsenen Frauen in den meisten Fällen lediglich eine Behaarung an Armen und Beinen sowie im Achsel- und Intimbereich, während Männer auch am Bauch, auf der Brust, an Rücken und Schultern sowie im Gesicht behaart sein können. Je älter sie werden, desto häufiger wächst ihnen auch am Gesäß eine Behaarung sowie im Ohr- und Naseninneren.

Haarentfernung

Will man sich seiner Körperbehaarung entledigen, sind solche Methoden am nachhaltigsten, die das Problem im Wortsinne an der Wurzel packen und diese ausreißen, etwa beim Epilieren oder bei Behandlungen mit Wachs. Erst, wenn sich die Haarwurzel aus der Zelle neu bildet, sprießt hier ein neues Körperhaar.

Beim Rasieren schneidet man das Haar nur an der Oberfläche ab - schon am nächsten Tag muss man wieder ran, manche sehr dunklen Typen sogar zweimal am Tag. Dauerhaft kann Haar nur entfernt werden, wenn die Zelle, in der sich die Haarwurzel bildet, zerstört wird, etwa mit einem Laser.