Milchkonsum in der Kindheit schützt im Alter nicht vor Knochenbrüchen

Von Cornelia Scherpe
30. Januar 2014

Viele Eltern halten ihre Kinder beinahe täglich dazu an, frische Milch zu trinken und regelmäßig Milchprodukte wie Quark zu essen. Manche Kinder meckern zwar darüber, doch am Ende denken sie dennoch daran, denn immerhin soll die Milch ja sehr gesund sein. Zwar stimmt es, dass die reichliche Menge an Kalzium in der Milch dem Körper gut tut, doch die Knochendichte steigt allein durch den Milchkonsum nicht so stark, wie man bisher annahm.

Milchkonsum in jungen Jahren

Viele Studien haben bereits gezeigt, dass die allgemeine Knochendichte des Menschen noch bis zum etwa 30. Lebensjahr zunimmt und danach erst nach und nach schwächer wird. Während der Kindheit und Jugend sollte man daher auf reichlich Milch achten, damit die Balance zwischen Knochenaufbau und Knochenaufbau sich durch das Kalzium besonders stark zugunsten des Aufbaus verschiebt.

Kein Langzeitschutz

Diverse Beobachtungsstudien haben auch vermuten lassen, dass sehr starke Knochen in der Adoleszenz auch im Alter vor Knochenbrüchen schützen. Doch eine aktuelle Studie mit rund 35.000 Männern und 62.000 Frauen bringt Ernüchterung: Die Milch garantiert keinen Langzeitschutz. Die Teilnehmer waren in den 1980ern noch Kinder und die Eltern wurden genau zum Milchkonsum der jungen Probanden befragt. Am Ende der Studie waren die Männer jenseits der 50 Jahre und auch alle Frauen bereits in ihrer Menopause.

Osteoporose trotz Milchkonsum

18.800 Frauen und 1.332 Männer hatten inzwischen Osteoporose. An Hüftfrakturen zählte man 1.226 Fälle bei Frauen und 490 Brüche bei den Männern. Dies setzte man nun mit dem Milchkonsum in der Kindheit in Verbindung. Eine Schutzwirkung lies sich dabei nicht feststellen; bei den Männern war vielmehr das Gegenteil der Fall! Männliche Milchtrinker hatten sogar ein um neun Prozent erhöhtes Risiko.