Wenn das Knochenmark erkrankt: Das myelodysplastische Syndrom

Von Nicole Freialdenhoven
21. Januar 2014

Symptome wie ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Leistungsabfall können auf viele Krankheiten hinweisen. Eine, die eher selten auftritt und daher noch immer viel zu spät erkannt wird, ist das Myelodysplastische Syndrom, kurz MDS.

Bei dieser Krankheit ist die Blutbildung des Körpers im Knochenmark gestört, so dass weniger rote und weiße Blutkörperchen gebildet werden. Dadurch erkrankt der Betroffene an einer Anämie, die in rund 25% der Fälle zu einer akuten myeloischen Leukämie führt. Auch das Immunsystem wird in Mitleidenschaft gezogen, so dass es häufiger zu Infektionen und Blutungen kommt.

Diagnose und Behandlung des myelodysplastischen Syndroms

MDS ist eine relativ seltene Krankheit, die meist im höheren Alter ab 65 Jahren auftritt. Problematisch ist, dass sie meist eher selten und dann per Zufall entdeckt wird. So wird die Krankheit in rund der Hälfte aller Fälle nur bei routinemäßigen Blutuntersuchungen festgestellt. Erst dann erfolgt eine genaue Untersuchung des Knochenmarks.

Handelt es sich um eine Niedrigrisiko-MDS, kann die Behandlung zumeist mit Medikamenten und Blutkonserven erfolgen, doch bei einer Hochrisiko-MDS kann nur noch eine Knochenmarktransplantation zur Heilung führen.

Dieser Behandlungsmethode kommt jedoch nur bei jüngeren Patienten in frage. Bei den zumeist älteren Betroffenen wird stattdessen auf Chemotherapie und eine medikamentöse Behandlung gesetzt, die zumindest das Überleben verlängert. Trotzdem liegt die Überlebensdauer bei Hochrisiko-MDS bei weniger als einem Jahr, während sich mit der Niedrigrisiko-MDS noch jahrelang gut leben lässt.