Frühes Übergewicht rächt sich: Künstliches Knie droht schon mit 20 Jahren

Von Nicole Freialdenhoven
2. Juli 2014

Dass Übergewicht zu Gelenkschäden führt, ist nichts Neues. Norwegische Forscher erkannten nun jedoch, dass schweres Übergewicht schon bei Jugendlichen zu irreparablen Schäden führten und schon 20-Jährige ein künstliches Kniegelenk benötigen. Sie vermuten, dass der noch junge Knorpel, der eigentlich als anpassungsfähig gilt, ab einem bestimmten Gewicht ganz einfach überfordert ist und der Belastung nicht mehr standhalten kann.

Risiko für künstliches Kniegelenk in Abhängigkeit des BMI

Die Forscher des Telemark Hospitals in Skien hatten für die Studie die Daten von insgesamt 105.190 Männern und 120.718 Frauen erfasst und diese über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren beobachtet. In der Zwischenzeit wurde jährlich der BMI der Teilnehmer gemessen sowie der Verlauf möglicher Arthrose-Erkrankungen.

Dabei stellten sie wenig überraschend fest, dass das Risiko ein künstliches Kniegelenk zu benötigen umso größer war, je stärker der BMI der Betroffenen zugelegt hatte.

Frauen sind häufiger betroffen

Nahm der BMI jährlich um mehr als 0,18 bei den Frauen zu und um 0,21 bei den Männern, war das Risiko einen Gelenkersatz zu benötigen, um 50 bzw. 49 Prozent erhöht gegenüber denjenigen, bei denen der BMI nur um 0,01 bis 0,03 Prozent zugelegte. 0,1 Prozent entsprach dabei einer Gewichtszunahme von etwa 5kg im Jahr. Bei den Jüngeren zwischen 17 und 20 Jahren waren Frauen deutlich häufig betroffen als Männer.