Gehirn steuert die Immunabwehr: Mentales Training stärkt Gesundheit

Von Nicole Freialdenhoven
8. März 2013

Menschen, deren Gehirn durch einen Schlaganfall oder eine Verletzung geschädigt wurde, sind wesentlich anfälliger für Infektionen im Krankenhaus als andere. Dies ergab eine Studie des Kessler Institute for Rehabilitation in New Jersey, das dazu die Daten von 2236 Patienten untersuchte.

Besonders bedeutsam war dabei die Tatsache, dass über 60 Prozent der Patienten, die im Krankenhaus eine Infektion bekamen, an einer Schädigung der linken Gehirnhälfte litten. Patienten, bei denen die rechte Gehirnhälfte betroffen war, infizierten sich deutlich seltener.

Bei der Ursachenforschung stießen die Mediziner auf die Immunabwehr: Scheinbar ist das zentrale Nervensystem direkt mit der Immunabwehr verknüpft. Ist die linke Gehirnhälfte beschädigt, werden weniger oder falsche Signale an das Immunsystem geschickt. In der linken Gehirnhälfte befindet sich unter anderem der präfrontale Cortex, der sogenannte Arbeitsspeicher des Gehirns.

Die Wissenschaftler wollen erforschen wie Therapien in Zukunft besser darauf ausgelegt werden können, die linke Gehirnhälfte wieder zu stimulieren, so dass der Körper betroffener Patienten besser gegen Krankenhauskeime und Infektionen ankämpfen könnte. Neben elektrischen Impulsen könnte dies auch ein mentales Training sein, das genau auf diesen Bereich abzielt, zum Beispiel durch Kartenspiele.