Neu entdeckt: Das Immunsystem kämpft auch mit Fangnetzen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
4. Dezember 2007

Bestimmte Zellen des Immunsystems ("neutrophile Granulozyten") bekämpfen Krankheitskeime, indem sie Netze auswerfen, die Eindringlinge festhalten und zerstören. Besonders überraschend an der Neuentdeckung von Wissenschaftlern des Berliner Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie: Die Netze bestehen aus DNS, der Erbsubstanz, die in jeder Zelle enthalten ist. Als solche wird die DNS in den Abwehrzellen aber nicht gebraucht. "Ihre einzige Aufgabe besteht darin, Keime unschädlich zu machen", erklärt Dr. Volker Brinkmann, Mitentdecker des neuen Mechanismus, in der Apotheken Umschau.

Die Zellen haben offenbar eine kluge Doppelnutzung für die nicht mehr benötigte DNS entwickelt. Doch nichts im Mikrokosmos der Immunologie ist so raffiniert, dass die Angreifer kapitulieren würden: Bestimmte Erreger entwickeln bereits Stoffe, mit denen sie die Fangnetze auflösen und ihnen entkommen.