Abwehrzellen des Immunsytems arbeitet nach einer inneren Uhr

Von Thorsten Hoborn
10. Dezember 2009

Wissenschaftler der Charité in Berlin haben herausgefunden, dass das Immunsystem zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich arbeitet. Es besitzt eine Art innerer Uhr, nur so lässt sich erklären, warum Beschwerden von Entzündungskrankheiten wie Rheuma oder Asthma im Tagesverlauf schwanken.

Rheumapatienten zum Beispiel haben morgens besonders große Beschwerden. Um die Aktivität der Abwehrzellen an Labormäusen sichtbar zu machen, bestückten Forscher Makrophagen, die "Fresszellen" des Immunsystems, mit den Leuchtkäferenzym Luciferase. Dieses Enzym übersetzt die Aktivität von Genen in Helligkeit.

Verschiedene Zellen leuchteten im Laufe des Tages unterschiedlich hell, waren demnach zu verschiedenen Zeiten aktiv. Es konnte sogar ein gewisser Tagesrhythmus der Abwehrzellen festgestellt werden. Die neuer Erkenntnisse sollen dazu beitragen, Entzündungskrankheiten besser verstehen und behandeln zu können. Zum Beispiel durch die Tageszeit gebundene Einnahme spezieller Medikamente, die in bestimmten Stunden effizienter wirken als in anderen.