Schmutzige Ferkel sind gesünder als saubere

Übertriebene Hygiene bei Kindern schwächt Immunsystem

Von Laura Busch
7. Dezember 2009

Mit der Hilfe von Schweinen hat ein Forscherteam um Imke Mulder von der Universität Aberdeen jetzt die sogenannte Hygiene-Hypothese belegt, wie der Onlinedienst der Fachzeitschrift "Nature" meldet.

Die Annahme besagt, dass Kinder, die im übertriebenen Maß vom Schmutz ferngehalten werden, später ein schwächeres Immunsystem haben als solche, die auch mal eine handvoll Erde verschluckt haben. Die Wissenschaftler stellten erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung der Darmflora von Ferkeln, die draußen im Matsch wühlen durften, und von solchen, die in steriler Umgebung gehalten wurden, fest.

Stärkere Abwehr bei schmutzigen Ferkeln

Dem Darm wird schon seit einigen Jahren eine besondere Rolle für ein gut funktionierendes Immunsystem zugeschrieben. Aber auch die Aktivität des Immunsystems selbst wurde untersucht. Dabei zeigte sich, dass bei den "schmutzigen" Ferkeln die Abwehrgruppen sehr viel aktiver sind, während bei den steril gehaltenen Tieren eher ein Gen anspringt, dass für Entzündungsreaktionen verantwortlich ist.

Die Forscher hatte 54 neugeborene Schweinchen in drei Gruppen geteilt und den einen Teil in steriler Umgebung, den zweiten in einem Stall und den dritten draußen aufwachsen lassen. Die Ergebnisse sollen jetzt daraufhin getestet werden, inwiefern sie vollständig auf den Menschen übertragbar sind.