Kinder prägen das Immunsystem der Eltern stark

Durch ein gemeinsames Kind im Haushalt verändern sich die Abwehrkräfte der Eltern stark und passen sich einander an

Von Cornelia Scherpe
15. März 2016

Die Abwehrkräfte eines Menschen arbeiten in einer komplizierten Weise. Unmittelbar nach der Geburt ist das Immunsystem noch sehr schwach und wird erst nach und nach ausgebildet.

Auch im Erwachsenenalter bleiben die Abwehrkräfte keinesfalls unverändert.

wirken auf das Immunsystem ein. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass auch die Geburt eines Kindes die Abwehrkräfte der Eltern verändert.

Gemeinsames Kind im Haushalt hat stärkeren Einfluss als die Grippeimpfung

Für die Studie arbeitete man mit 670 Probanden zwischen zwei und 86 Jahren. Man untersuchte vom

  • Alter über
  • Geschlecht,
  • Fettleibigkeit bis hin zur
  • gemeinsamen Elternschaft

viele Faktoren.

Es zeigte sich, dass ein gemeinsames Kind im Haushalt den stärksten Einfluss auf das Immunsystem hatte. Selbst die jährliche Grippeimpfung oder ein schwerer Magen-Darm-Infekt hatte nicht eine solch starke Wirkung.

Variation zwischen elterlichen Immunsystemen sinkt um 50 Prozent

Durch die Pflege des Kindes passten sich außerdem die väterlichen und mütterlichen Abwehrkräfte aneinander an. Der Unterschied der Variationen sank um 50 Prozent. Das ist eine sehr starke Anpassung bei zwei genetisch nicht-verwandten Menschen.

Dauerstress, Schlafentzug und Krankheiten der Kinder könnten eine Rolle spielen

Der mütterliche Körper wird allein durch die Schwangerschaft großen Veränderungen unterworfen, doch dass auch nach der Geburt sowohl Mutter als auch Vater vom Kind derart beeinflusst werden, überraschte auch die Forscher. Wie genau das Kind diesen Effekt bei den Eltern auslöst, kann die Studie nicht sagen. Es liegt allerdings nahe, dass

eine Rolle spielen.

Auch die häufigen Erkältungen, mit denen Kleinkinder zu kämpfen haben, dürften unmittelbar auf die Eltern wirken. Deren Immunsystem nimmt immer wieder die gleichen Erreger wie das Kind auf.