Mittel zur Linderung des Kurzdarmsyndrom - Medikament "Teduglutid" hilft

Auch auf pathologisch verkürzter Verdauungsstrecke soll so viel wie möglich aus dem Nahrungsbrei gewonnen werden

Von Cornelia Scherpe
8. Januar 2013

Menschen mit dem sogenannten Kurzdarmsyndrom leiden an einer schweren Krankheit. Bei ihnen fehlt ein guter Stück des Darms, was entweder die Folge einer notwendigen Operation sein kann, oder aber auf einen angeborenen Entwicklungsfehler zurückgeht. Die Diagnose wird gestellt, sobald der Dünndarm kürzer als einhundert Zentimeter ist.

Verdauungsprobleme und Wasserverlust

Diese Verkürzung kann sehr schwerwiegende Folgen haben, da die Verdauung nicht mehr richtig funktioniert. Oft kommt es beständig zu Durchfall, was die ausreichende Aufnahme von Nährstoffen und Vitaminen verhindert. Durch den hohen Wasserverlust kann außerdem eine Dehydration die Folge sein und bei vielen Patienten haben die Ärzte keine andere Wahl, als zu einer künstlichen Ernährung zu greifen.

Teduglutid verspricht Abhilfe

Via parenterale Ernährung wird der Dünndarm so umgangen, doch das wiederum mindert die Lebensqualität beträchtlich. Nun gibt es ein neues Medikament, das zumindest etwas Linderung verspricht. Das Medikament "Teduglutid" ist sowohl in Amerika, als auch in Deutschland zugelassen und darf an Menschen mit dem Kurzdarmsyndrom verschrieben werden.

Studie über Nutzen und Nebenwirkungen

Bis auf eine Stelle in der Aminosäure-Kette gleicht es dem Hormon "GLP-2". Dieses wird bei gesunden Menschen nach dem Essen im Körper freigesetzt und steigert die Aktivität im Darm, damit die Nährstoffe schneller aufgenommen werden. Genau dieses Mehr an Aktivität ist beim Kurzdarmsyndrom sehr wünschenswert, damit auch auf der zu kurzen Verdauungsstrecke so viel wie möglich aus dem Nahrungsbrei gewonnen werden kann.

In Studien reagierten viele Probanden sehr gut auf das Medikament, allerdings gab es auch viele Nebenwirkungen zu beobachten. Zum Beispiel steigt die Gefahr für Polypen im Dickdarm, es kommt oft zu