Schlechte Melatonin-Werte können Diabetes fördern

Von Cornelia Scherpe
1. Februar 2012

Offenbar hat das Hormon Melatonin einen bisher unbekannten Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel. Genetiker stießen bei der Untersuchung der DNA von 7.600 Freiwilligen auf diesen neuen Zusammenhang. Melatonin ist unser Schlafhormon, das im Wesentlichen dafür verantwortlich ist, dass wir unsere innere Uhr haben und einen 24-Stunden-Rhythmus folgen. Menschen mit schlechten Melatonin-Werten leiden daher oft unter Schlafstörungen. Doch offenbar haben diese Werte noch einen ganz anderen Einfluss: sie können Diabetes des Typ 2 fördern. Die Genetiker fanden im Gen MT2 insgesamt vier auffällige Mutationen. Diese Mutationen können den Blutzucker negativ beeinflussen. Das Gen MT2 ist aber ebenso an unsere inneren Uhr beteiligt.

Es bildet den Rezeptor aus, der die Signale des Hormons weiter verarbeitet. Diese Verarbeitung wird durch die Mutationen ebenso gestört, wie der gesunde Blutzuckerspiegel. Weitere Untersuchungen von Freiwilligen zeigen die gesamte Auswirkung. Wer mindestens drei Nächte in Folge schlecht schlafen kann, weil er mit Absicht geweckt wird, dessen Körper reagiert darauf mit leichten Symptomen einer Diabetes.

Diese beiden Beobachtungen legen nahe, dass unser Schlafhormon neben dem Schlaf auch den Blutzucker teilweise mit reguliert.

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