Mit einer Hormontherapie gegen Adipositas

Durch die Einnahme künstlicher Wachstumshormone, sollen adipöse Patientinnen überschüssige Kilos verlieren

Von Cornelia Scherpe
2. Dezember 2011

Adipöse Frauen können von der Vergabe von Hormonen profitieren. Indem sie für sechs Monate künstliche Wachstumshormon einnehmen, verlieren sie überschüssige Kilos. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie mit 79 Frauen.

Studie zur Hormontherapie

Im Durchschnitt hatten sie einen BMI von 35 und waren damit adipös. Bevor die Hormone vergeben wurden, ermittelte man die Knochendichte mittels radiologischer Untersuchung und stellte fest, wie groß der Fettanteil in ihrem Körper genau war. Abschließend wurden die Oberschenkel auf ihre Muskelmasse hin untersucht und alle Daten notiert.

Dann begann die Hormontherapie, während der die Frauen entweder die Wachstumshormone oder ein Placebo bekamen. An der Ernährung oder dem sonstigen Lebensstil wurde nichts verändert.

Ungesunde Nebenwirkungen

Nach sechs Monaten hatte die Gruppe unter Hormoneinfluss deutlich an Gewicht abgenommen. Doch die Frauen verloren nicht nur das ungesunde Übergewicht. Das Hormon hatte auch Auswirkungen auf die Knochen und Muskeln.

Während das Fett abgebaut wurde, kam es zu einem gesunden Anstieg der Muskelmasse und zu einer dichteren Knochenstruktur. Die Frauen profitierten also dreifach von der Therapie.

Anwendung in der Zukunft denkbar

Eine Anwendung für die breite Masse ist so allerdings noch nicht möglich, da die Kosten dieser Methode sehr hoch sind. Da sich der positive Einfluss auf den Fett- und auch auf den Knochenstoffwechsel nun nachweisen lässt, ist eine Anwendung in der Zukunft aber zumindest denkbar. Auch für Patienten mit Osteoporose könnten darin eine neue Therapieoption liegen.