Die Medizin wird es schon richten - Wer Statine nimmt, ernährt sich ungesünder

Von Nicole Freialdenhoven
20. Mai 2014

Bei einem stark erhöhten Cholesterinspiegel werden den Betroffenen häufig Statine verschrieben um die Blutfettwerte zu senken. Dies führt jedoch häufig dazu, dass die Patienten dann - in der Annahme die Statine werden es schon richten - noch häufiger zu fett- und kalorienreicher Kost greifen als vorher.

Dies ergab eine Studie in den USA, bei der insgesamt 27.886 Probanden im Zeitraum von 1999 bis 2010 regelmäßig zu ihrem Lebensstil und ihren Ernährungsgewohnheiten befragt wurden.

Patienten achten bei Statintherapie weniger auf gesunde Ernährung

In dieser Zeit stieg die Anzahl der Studienteilnehmer, die aufgrund einer Hyperlipidämie Statine verschrieben bekamen von 7,5 auf 16,5 Prozent. Bei diesen Menschen stieg im gleichen Zeitraum der Fettkonsum um 9,6 Prozent und der Kalorienkonsum sogar um 14,4 Prozent. Hatten sich die Patienten, die Statine erhielten, in den Jahren 1999/2000 noch gesünder ernährt als die andere Studienteilnehmer, wandelte sich dieses Bild komplett bis 2009/2010, denn in diesem Jahr nahmen die Statinpatienten mehr Kalorien zu sich als die anderen und auch mehr Fett.

Entsprechend legte auch der Body-Mass-Index bei dieser Gruppe stärker zu als bei den anderen Teilnehmern. Die Forscher folgerten daraus, dass sich die Patienten der Illusion hingeben, dass sie dank der Statine nicht mehr auf eine gesunde Ernährung achten müssen. Sie stellten die Frage in den Raum, wie sinnvoll es eigentlich sei, eine Statintherapie zu verordnen, wenn die Patienten nicht ausdrücklich angewiesen werden, zugleich auf eine gesunde fettarme Ernährung zu achten.