Erythropoetin - Merkmale, Bedeutung und Werte

Erythropoetin stellt ein Glykoprotein-Hormon dar. Ihm wird eine wichtige Bedeutung bei der Blutbildung zugeschrieben. Therapeutisch wird es beispielsweise bei Blutarmut eingesetzt; auch bei der Dialyse spielt es eine Rolle. Das Hormon wird vorwiegend in der Niere produziert. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über die Merkmale, Bedeutung und Werte von Erythropoetin.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Erythropoetin - Merkmale und Bedeutung

Erythropoetin stellt ein bedeutendes Hormon im menschlichen Körper dar. Die Bildung erfolgt vorwiegend in der Niere; dabei werden Bildung und Reifung der Erythrozyten im Knochenmark angeregt. Das Hormon besteht aus einem Protein sowie aus mehreren Zuckergruppen und stellt somit ein Glykoprotein dar.

Bildung von Erythropotein in der Niere

Bei einer verringerten Anzahl von roten Blutkörperchen oder dem Sauerstoffgehalt im Blut bildet besonders die Niere Erythropotein. Ebenso kann das Hormon in

gebildet. Über die Blutbahn wird das Hormon zu den Erythropoteinrezeptoren im Knochenmark geleitet. Durch Bindung an die Rezeptoren kommt es über mehrere Zwischenschritte zu einer Stimulierung von Erythrozyten aus den so genannten erythropotein responsive cells (ERC).

Die Anzahl an Erythrozyten lässt sich durch die Produktion des Hormons bis zu zehnfach steigern. Dies ist beispielsweise bei Blutarmut, wenn mehr rote Blutkörperchen benötigt werden, der Fall.

Erythropotein als Medikament: Erythropotein kaufen

Durch die Erythrozyten wird der Sauerstoff im Blut transportiert. Sie überdauern nur etwa 120 Tage. Wichtig ist aus dem Grund eine stetige Nachproduktion durch das Knochenmark.

In manchen Fällen ist eine zusätzliche Gabe von Erythropotein als Arzneimittel - EPO - notwendig. Dies wäre beispielsweise bei Blutarmut oder aber bei einem Tumor bzw. dessen Behandlung der Fall. Generell ist das Mittel als EPO jedoch rezeptpflichtig.

Erythropotein (EPO) als Dopingmittel

Im sportlichen Bereich wird Erythropotein auch oft als Dopingmittel eingesetzt. Besonders in Sachen Ausdauerfähigkeit lassen sich hier bessere Leistungen erzielen. Jedoch steigt mit der Injektion von EPO auch das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts.

Der Nachweis von EPO erweist sich dabei als schwierig. Es werden vom Sportler nur kleinere Dosierungen injiziert; der Abbau des Mittels erfolgt recht schnell, sodass der Nachweis nach acht Stunden meist nicht mehr möglich ist.

Bestimmung von Erythropotein - Wissenswertes zu Erythropotein-Werten

Erythropotein wird bestimmt, um die Ursache einer Anämie zu erforschen. Des Weiteren erfolgt die Bestimmung des Hormons bei einem Überschuss von roten Blutkörperchen, was als Polyglobulie bezeichnet wird. Liegt ein Tumor vor, der selbstständig Erythropotein bildet, kann durch eine regelmäßige Bestimmung des Hormons der Behandlungserfolg beurteilt werden.

Erythropotein Norm-Werte

Das Hormon Erythropotein lässt sich im Plasma als auch im Serum bestimmen. Im Laufe des Tages kommt es zu Schwankungen - morgens liegt es in geringster Menge vor, während das Maximum gegen Mitternacht erreicht wird. Gemessen wird in Enzymeinheit (U) pro Liter. Der Normwert bei Erwachsenen liegt bei 5 bis 25 U/l.

Erythropotein-Mangel: Wann sind die Erythropotein-Werte zu niedrig?

Kommt es zu schweren Nierenkrankheiten, etwa zu einer chronischen Niereninsuffizienz, können die Nieren nicht mehr ausreichend Erythropotein produzieren, sodass eine renale Anämie mit niedrigem Erythropotein-Spiegel die Folge ist. Ebenso können Tumore bzw. deren Behandlung mit Strahlen- oder Chemotherapie zu einem niedrigen Erythropoteinspiegel führen. Zu den typischen Symptomen zählen

Erythropotein-Überschuss: Wann sind die Erythropotein-Werte zu hoch?

Eine erhöhte Erythropotein-Konzentration kann bei einem Sauerstoffmangel vorliegen. Durch die verstärkte Bildung von roten Blutkörperchen wird versucht, den Mangel auszugleichen. Typische Situationen wären ein Aufenthalt im Hochgebirge oder aber Herz- sowie Lungenkrankheiten oder eine Kohlenmonoxid-Vergiftung.

Ebenso kann eine Anämie zu einem erhöhten Wert des Hormons führen. In seltenen Fällen erfolgt die Hormonproduktion durch Krebszellen; dies wäre etwa bei Leber- und Nierenkrebs oder auch Eierstockkrebs der Fall. Zu einer natürlichen Erhöhung kommt es im zweiten und dritten Trimester einer Schwangerschaft.