C-Peptid - Merkmale, Bedeutung und Werte

Beim C-Peptid handelt es sich um einen Bestandteil des Proinsulins und ein Nebenprodukt, das bei der Insulinbildung entsteht. Im Gegensatz zu Insulin wird das C-Peptid viel langsamer abgebaut. Ihm kommt besonders bei der Überprüfung der Bauchspeicheldrüsenfunktion sowie der Insulinproduktion eine wichtige Bedeutung zu. Informieren Sie sich hier ausführlich über die Merkmale und Werte des C-Peptids.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

C-Peptid - Merkmale und Bedeutung

Das Hormon Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse in einer Vorläuferversion, die man als Proinsulin bezeichnet, produziert. Im weiteren Verlauf kommt es zur Spaltung des Proinsulins in aktives Insulin sowie das C-Peptid.

Als C-Peptid bezeichnet man somit ein Nebenprodukt der Insulinbildung. Das "C" steht für Connecting Peptide, also verbindendes Peptid - die Proinsulin-Bausteine werden durch das C-Peptid miteinander verbunden.

Verglichen mit Insulin, erfolgt der Abbau von C-Peptid viel langsamer. Somit stellt es einen sehr guten Messwert, um die Funktion der Bauchspeicheldrüsen und die Insulinproduktion zu überprüfen, dar.

Funktionen von Insulin

Insulin zählt zu den lebenswichtigsten Hormonen. So sorgt es für die Regulierung der Blutzuckermenge und senkt den Glukosespiegel.

Als Gegenspieler des Insulins fungiert das Hormon Glucagon, das ebenfalls in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. So bewirkt es den Anstieg des Blutzuckerspiegels, was nach der Aufnahme von Nahrung erfolgt. Dies ist auf den Übergang von Glukose aus der Nahrung ins Blut zurückzuführen.

Gleichzeitig wird die Ausschüttung von Insulin angeregt. Das Insulin sorgt für die Aufnahme des Zuckers aus dem Blut in die Zellen des Körpers, wodurch der Blutzuckerspiegel wieder absinkt. Außerdem hat das Insulin Einfluss auf die Weiterverarbeitung der Glukose, den Fettstoffwechsel sowie den Proteinstoffwechsel.

Funktionen des C-Peptids

C-Peptid ist Bestandteil des Proinsulins und setzt sich aus 31 Aminosäuren zusammen. Es stellt eine Verbindung zwischen der A-Kette und der B-Kette des Proinsulins her.

Nach der Umwandlung von Proinsulin in Insulin, kommt es zur Ausschüttung von Insulin und C-Peptid aus der Bauchspeicheldrüse ins Blut. In der Medizin findet das C-Peptid als Marker für die Insulinproduktion des Körpers Verwendung.

Die Mengen von C-Peptid und Insulin im Körper sind gleich. Allerdings erfolgt eine raschere Aufnahme des Insulins durch die Leber.

Bereits fünf Minuten nach der Ausschüttung des Insulins sind nur noch ungefähr 50 Prozent im Blut nachweisbar. Dagegen lassen sich Proinsulin und C-Peptid deutlich länger nachweisen.

C-Peptid-Bestimmung: Wissenswertes zu C-Peptid-Werten

Der C-Peptid-Wert wird vor allem für die Leistungsbeurteilung der beta-Zellen bestimmt. Können diese Insulin produzieren, ist ein C-Peptid-Nachweis möglich. Auch bei der Behandlungsplanung bei Diabetes spielt die Bestimmung eine Rolle.

Nur in seltenen Fällen bestimmt der untersuchende Arzt das Insulin allein. Das geschieht meist nur dann, wenn der Verdacht auf ein Insulinom (spezieller Tumor in der Bauchspeicheldrüse) besteht.

Bestimmen lassen sich Insulin und C-Peptid aus dem Blutserum. Zu diesem Zweck wird dem Patienten auf nüchternen Magen eine Blutprobe entnommen.

Besteht der Verdacht auf einen Proinsulin-produzierenden Tumor, werden regelmäßig Blutproben entnommen. Befinden sich im Blut hohe C-Peptid- und Insulin-Werte, trotz dass ein geringer Glucosewert vorliegt, stellt dies einen deutlichen Insulinomnachweis dar. Zu den typischen Anzeichen für einen solchen Tumor zählen

C-Peptid-Normwerte

  • Als Normalwerte bei Insulin gelten 20 bis 120 pmol/l.
  • Bei C-Peptid sind es 230 bis 1000 pmol/l.
  • Der Normwert für Proinsulin liegt bei 8 pmol/l.

Der große Unterschied bei den Normwerten zwischen Insulin und C-Peptid ist auf die wesentlich längere Halbwertszeit des C-Peptids zurückzuführen. Gemessen wird der Wert des C-Peptids, um die Sekretion der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse und deren Reaktionsfähigkeit zu bestimmen.

Bei den C-Peptid-Normwerten lässt sich folgende Einteilung vornehmen:

  • bei 12-stündigem Fasten: 0,7 - 2,0 µg/l
  • bei längerem Fasten: < 0,7 µg/l
  • maximale Werte unter Glukose- oder Glukagon-Stimulation: 2,7 - 5,7 µg/l

Die Glukose- bzw. Glukagon-Stimulation führt man für die Beurteilung einer Diabetestherapie durch: so wird überprüft, ob eine Insulinbehandlung notwendig ist. Der Patient bekommt Glukose oder Glukagon verabreicht und dann wird der C-Peptid-Spiegel gemessen.

C-Peptid-Mangel: Wann sind die C-Peptid-Werte zu niedrig?

Hat man nichts gegessen, ist der Blutzuckerspiegel niedrig, was wiederum dazu führt, die Buachspeicheldrüse kein Insulin bilden muss. Somit ist der C-Peptid-Wert natürlich niedrig.

Als krankhafte Ursache gilt die eingeschränkte Insulinproduktion bei Diabetes. Des Weiteren können auch Morbus Addison sowie die Gabe von bestimmten Arzneimitteln, etwa alpha-Sympathomimetika, zu niedrigeren Werten führen.

C-Peptid-Überschuss, z.B. beim Insulinom: Wann sind die C-Peptid-Werte zu hoch?

Natürlicherweise ist der Laborwert erhöht, wenn man kohlenhydratreiche bzw. zuckerreiche Nahrung zu sich nimmt. Es werden Insulin und C-Peptid ausgeschüttet, damit die Körperzellen animiert werden, Blutzucker aufzunehmen.

Des Weiteren kommt es in einem frühen Stadium von Diabetes mellitus Typ 2 zu höheren C-Peptid-Werten. Es kommt zunehmend zu einer Insulinresistenz, sodass kaum oder in keinster Weise auf das Signal zur Aufnahme von Blutzucker reagiert wird. Es wird immer mehr Insulin und C-Peptid produziert; nach völliger Erschöpfung der beta-Zellen erlischt die Produktion.

In sehr seltenen Fällen gilt ein Insulinom als Auslöser einer erhöhten C-Peptid-Konzentration. Ebenso können

  • die Behandlung mit Kortikosteroiden
  • ein Metabolisches Syndrom und
  • Nierenschwäche

die Ursachen darstellen.

Was tun bei veränderten C-Peptid-Werten?

Sind die C-Peptid-Werte erhöht oder erniedrigt, gilt es, die Ursache herauszufinden. Bei Diabetes können Insulinpräparate eingesetzt werden; ebenso stellen Antidiabetika mögliche Medikamente dar. Sorgt ein Inuslinom für die erhöhten Werte, entfernt man dieses im Rahmen einer Operation.