Schweine als Organspender: Forscher pflanzen mit Erfolg das Herz in einen Pavian

Von Cornelia Scherpe
21. August 2014

Viele Menschen benötigen ein Spenderorgan und in vielen Fällen ist kein passender Spender vorhanden. Wichtig für eine erfolgreiche Operation ist die bestmögliche Übereinstimmung, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird und genau hier herrscht beständiger Mangel.

Transplantation von Schweineherzen

Aus dem Grund der fehlenden Kompatibilität ist es bisher auch unmöglich, Tiere als Spender zu nutzen. Es gibt nicht nur ethische Diskussionen über die Machbarkeit, sondern derzeit die schlichte Unmöglichkeit, Spender und Empfänger überein zu bringen. Obwohl der Mensch eine hohe genetische Übereinstimmung mit dem Hausschwein hat, sind auch die Organe dieser Tiere bisher nicht nutzbar.

Dies wollen Forscher jedoch seit geraumer Zeit ändern und führen daher Experimente und Tierstudien durch. Nun ist einem Team ein erster Durchbruch gelungen. Man schaffte es, das Herz eines Schweines in den Körper eines Affen zu implantieren. Insgesamt führte man das Verfahren bei fünf Pavianen durch. Zwei Tiere lebten so 200 Tage und bei den übrigen drei Affen konnte die Zeit bereits auf ein Jahr verlängert werden.

Vermeidung von Abstoßungsreaktionen durch Genmanipulation

Möglich wurde dies durch zwei Eingriffe. Auf der Seite des Spenders führte man genetische Veränderungen durch. Man entfernte im Genom der Schweine genau das Gen, das ein bestimmtes Enzym herstellt, das immer wieder mit Abstoßungsreaktionen im Zusammenhang steht. Doch auch die Affen wurden vor der Operation therapiert. Sie erhielten Anti-CD40-Antikörper. Diese verstärken die normale Wirkung der verabreichenden Immunsuppressiva. Durch diese beiden Maßnahmen kam es nicht zu den ansonsten schnell auftretenden Abstoßungsreaktionen.

Bislang keine Übertragung auf den Menschen möglich

Dieser Durchbruch muss aber zunächst im Labor bleiben. Die Erkenntnisse sind zwar wichtig, doch noch können sie nicht auf den Menschen übertragen werden. Die Sicherheitsanforderungen müssen bei Studien mit Menschen sehr hoch sein und zu Beginn gilt es die schwierigen ethischen Fragen zu klären.