Gesunde Blässe - Hellhäutige bilden mehr Vitamin D

Von Dörte Rösler
28. März 2014

Sie denken auch, dass eine dunkle Hautfarbe gesünder ist? Irrtum.

Helle Haut als Schönheitsideal

Wer im Frühjahr seine käseweißen Beine entblößt, kann sich glücklich schätzen: die helle Haut hält ihren Träger gesund. Unsere Urgroßeltern lagen also gar nicht so verkehrt, als sie eine vornehme Blässe zum Schönheitsideal erkoren. Der entscheidende Trend zu weniger Pigment setzte aber bereits vor 5.000 Jahren ein.

Hellhäutigkeit ist besser für die Knochengesundheit

Die ersten europäischen Siedler waren noch dunkel. Als sie aus dem sonnigen und heißen Afrika immer weiter nach Norden vordrangen, lenkten ihre Gene noch reichlich Melatonin in die Haut. Auch Augen und Haare lagerten dunkle Farbstoffe an. Nach rund 45.000 Jahren setzte jedoch ein Wandel ein: blass wurde beautiful. Fortan standen bei der Partnerwahl die Hellhäutigen höher im Kurs. Entsprechend rasant konnten sich die Käsehaut-Gene HERC2, SLC45A2 und TYR vermehren.

Evolutionsbiologen sehen hinter der blassen Fassade aber noch mehr als einen ästhetischen Bonus. Für sie liegt der Sinn einer pigmentfreien Haut in den stabileren Knochen von Bleichgesichtern.

Stabilere Knochen dank Vitamin D

In nördlichen Breiten scheint die Sonne so selten, dass dunkle Haut gar nicht genug UV-Strahlen durchlässt, um das lebenswichtige Vitamin D zu bilden. Hellhäutige Typen können den molekularen Knochenstabilisator dagegen auch bei geringer UV-Strahlung herstellen und bleiben dadurch gesünder.