Dupuytren, die "Wikinger-Erkrankung" - Ursache in den Genen?

Bei der "Wikinger-Erkrankung" oder auch Dupuytren sind Risikogene Schuld an der Krankheit

Von Cornelia Scherpe
14. Juli 2011

Im Volksmund nennt man sie die "Wikinger-Erkrankung", der Facharzt spricht von Morbus Dupuytren. Dabei handelt es sich um eine krankhafte Veränderung des Bindegewebes. Oft tritt dies besonders in den Innenflächen der Hände oder einer Hand auf. Die Veränderung ist zwar gutartig, kann im Alltag aber zu Problemen führen, denn meist kommt es zu einer erheblichen Verkürzung der Fasern. Das führt am Ende dazu, dass ein Ausstrecken und Spreizen der Finger nicht mehr möglich ist.

Risikogene sind für Krankheit verantwortlich

Den Name Wikinger-Erkrankung verdankt Morbus Dupuytren der wissenschaftlichen Vermutung, dass unter den Wikingern dieses Bindegewebs-Leiden ein Volksleiden war. Warum es zu diesem Verkrümmen der Finger kommt, kann die Forschung bisher aber nicht beantworten.

Aktuelle Ansätze gehen davon aus, dass unsere Gene die Information zur Fehlbildung des Gewebes in sich tragen. Wer die Risikogene besitzt, kann die Krankheit ausbilden. Die Vermutung liegt nahe, da Ärzte festgestellt haben, dass das Leiden innerhalb einer Familie oft von mehreren Mitgliedern geteilt wird.

Ein deutsch-britisches Team analysierte zudem die Gene von 2.335 Patienten und 11.562 gesunden Menschen und fand vier Genpaare, die bei den Dupuytren-Erkrankten abweichend waren. Nähere Analysen stehen aber noch aus.