Dupuytrensche Kontraktur - Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Bei der Dupuytrenschen Kontraktur kommt es zu einer gutartigen Erkrankung des Bindegewebes in den Innenflächen der Hände. Oftmals ist ein chirurgischer Eingriff zur Behebung notwendig.

Von Jens Hirseland

Die Dupuytrensche Kontraktur wird in der Medizin auch als Dupuytren-Kontraktur oder Morbus Dupuytren bezeichnet. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Veränderung des Bindegewebes.

Sie wird zu den Fibromatosen gezählt. Benannt wurde die Dupuytrensche Kontraktur nach dem französischen Mediziner und Operateur Guillaume Dupuytren (1777-1835).

Verbreitung

Betroffen von der Dupuytren-Kontraktur sind vor allem Männer im mittleren Alter. Besonders häufig tritt die Erkrankung in Europa und Nordamerika auf.

In Asien und Afrika kommt sie dagegen nur selten vor. In den meisten Fällen werden beide Hände in Mitleidenschaft gezogen.

Merkmale und Symptome

Kommt es zu einer Dupuytrenschen Kontraktur, die auch als Morbus Dupuytren oder Dupuytren-Kontraktur bezeichnet wird, tritt eine zunehmende Verdickung und Schrumpfung der Bindegewebsplatte der Hohlhand auf. Dabei entstehen zuerst grobe Knötchen am Oberrand der Hohlhand.

Die Größe dieser Knötchen nimmt mit der Zeit zu. Darüber hinaus bilden sich bindegewebige Stränge. Diese ziehen von der Hohlhand bis in die Finger. Schließlich lassen sich die Finger in den Gelenken nicht mehr richtig strecken.

Über den Veränderungen kommt es zu einer Verdickung der Haut, die sich zudem nur schlecht verschieben lässt. Aufgrund einer Dupuytrenschen Kontraktur kann die Funktionstüchtigkeit der Hand stark beeinträchtigt werden. Da die Krankheit in Schüben verläuft, ist auch eine Phase des Stillstands möglich.

Man unterteilt Morbus Dupuytren in vier unterschiedliche Schweregrade.

  • Im 1. Stadium kommt es nur zu flächenhaften oder knotigen Verhärtungen an den Innenflächen der Hände.
  • Im 2. und 3. Stadium verzieht sich das Gewebe immer mehr, was eine Fehlstellung des Ringfingers und des kleinen Fingers zur Folge hat.
  • Im 4. Stadium besteht die Gefahr von Gelenkschäden.

In diesem Fall können die betroffenen Finger nicht mehr gestreckt werden. Das Fortschreiten der Krankheit geht jedoch sehr langsam voran und kann Jahre dauern.

Ursachen

Wodurch die Dupuytren-Kontraktur entsteht, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden. Da oftmals innerhalb einer Familie mehrere Personen betroffen sind, vermuten Mediziner erbliche Gründe.

Aber auch bestimmte Erkrankungen wie

spielen eine Rolle.

Behandlungsmöglichkeiten

Für die Behandlung der Dupuytren-Kontraktur werden sowohl konservative als auch operative Maßnahmen angewandt. Allerdings führen

nur selten zu einer nachhaltigen Besserung der Beschwerden.

Da sich konservative Behandlungsmethoden bislang nicht als wirksam erwiesen haben, muss in der Regel ein chirurgischer Eingriff zur Behebung der Erkrankung erfolgen. Eine Operation zur Behebung der Dupuytrenschen Kontraktur sollte nicht zu spät erfolgen, da die Erkrankung in vielen Fällen nach dem Eingriff erneut auftritt. Daher ist es ratsam, die Operation vornehmen zu lassen, bevor die Haut die Gelenkkapseln und die Nerven in Mitleidenschaft gezogen werden.

Vorbereitung

In der Regel erhält der Patient vor der OP eine Plexusanästhesie. Damit der Blutverlust so gering wie möglich ausfällt und der behandelnde Operateur zugleich eine gute Sicht erhält, nimmt man eine so genannte Blutleere vor.

Zu diesem Zweck wird dem Patienten eine Manschette fest um den Arm gewickelt. Auf diese Weise drosselt man die Blutzufuhr.

Bestandteile

Auf welche Art die Operation erfolgt, hängt auch von dem Ausmaß der Dupuytren-Kontraktur ab. Während es in einigen Fällen genügt, lediglich einzelne Bindegewebsstränge herauszuoperieren, muss in schweren Fällen womöglich die ganze Bindegewebsplatte der Innenfläche der Hand entfernt werden.

Darüber hinaus kann es nötig sein, Verwachsungen in der Nähe von Blutgefäßen, Nerven und Gelenkkapseln behutsam zu lösen. Um eine Schrumpfung des Bindegewebes durch die Narbe zu verhindern, führt der Operateur in der Regel einen Z-förmigen Schnitt durch.

Außerdem wirkt man einem übermäßigen Anschwellen der Hand entgegen, indem man das bindegewebige Mittelband, das sich über dem Handgelenk befindet, spaltet.

In schweren Fällen, bei denen bereits ausgeprägte Gelenkschäden bestehen, kann auch eine Amputation von Fingern erforderlich sein, um das Funktionieren der Hand zu gewährleisten. Nach dem Eingriff erhält der Patient meist eine Unterarmschiene aus Gips, um die Hand ruhigzustellen.

Die schwere der OP hängt von den Beschwerden ab
Die schwere der OP hängt von den Beschwerden ab

Weitere Therapieansätze

Zu den neueren Behandlungsverfahren zählt das Injizieren einer Bakterien-Kollagenase. Auf diese Weise sollen die narbigen Stränge durch Enzyme zerstört werden. Anschließend erhält der Patient eine krankengymnastische Therapie. Allgemein wird dieses Verfahren jedoch klinisch noch nicht eingesetzt.

Möglich ist zudem eine Bestrahlungstherapie; dabei kommen Gamma- bzw. Röntgenstrahlen zum Einsatz. Dieses Verfahren erfolgt besonders im Frühstadium, damit das Fortschreiten der Krankheit verhindert werden kann.