Gehirn lässt sich bei der Einschätzung von Gesichtern auch von dem Blickwinkel beeinflussen

Von Laura Busch
2. Dezember 2010

Wie weiblich oder männlich ein Gesicht auf den Betrachter wirkt, hat auch etwas mit dessen Blickwinkel zu tun. Das konnte ein Forscherteam von der Harvard University in Cambridge belegen.

11 Testpersonen wurden gebeten, computeranimierte Gesichter zu betrachten, von denen einige sehr männlich, andere sehr weiblich und einige androgyn, also nicht eindeutig zu einem Geschlecht zuzuordnen war. Sie wurden gebeten, einzuschätzen, ob es sich bei dem Gesicht um das eines Mannes oder einer Frau handelt. Die Bilder wurden dabei nur sehr kurz eingeblendet. Die Ergebnisse variierten, es bestand jedoch ein Zusammenhang zwischen der Einschätzung der Gesichter, und der Position, auf der das Gesicht auf dem Bildschirm auftauchte.

Repräsentativ seien diese Ergebnisse zwar noch nicht, dennoch geben sie Hinweise für ein neues Forschungsfeld. Bisher galt nämlich in der Hirnforschung der Grundsatz, dass die Wahrnehmung nicht durch den Blickwinkel beeinflusst wird.