Gefahr durch Östradiol - das Hormon kann das Risiko auf Herz- und Hirninfarkt erhöhen

Von Cornelia Scherpe
22. Juni 2012

Östradiol ist ein Hormon, das zur Gruppe der Östrogene gehört. Es ist also ein weibliches Geschlechtshormon. Eine Studie hat sich mit Östradiol näher beschäftigt und entdeckte dabei, dass Seniorinnen ab 65 Jahren durch hohe Mengen des Hormons Teil einer Risikogruppe werden.

Untersucht wurden 6.000 Probandinnen ab einem Alter von 65 Jahren. Bei allen wurde via Blutproben gemessen, wie hoch der Wert des Östradiol bei ihnen ist. Normalerweise haben nur Frauen vor der Menopause hier einen hohen Wert, da das Hormon für die Fortpflanzung sehr wichtig ist. Sobald die Wechseljahre jedoch beginnen und die Eierstöcke inaktiver werden, wird auch die Produktion des Hormons zurückgefahren. Dies war allerdings nicht bei allen Studienteilnehmerinnen der Fall. Die Frauen wurden über vier Jahre hinweg betreut. In diesem Zeitraum kam es zu insgesamt 150 Herz- oder Hirninfarkten.

Es zeigte sich dabei, dass vor allen Dingen jene Frauen mit einem hohen Östradiolwert Teil dieser Gruppe waren. Demnach muss das Hormon das Risiko auf Herz- und Hirninfarkt erhöhen.

Allerdings zeigen junge Frauen eine deutlich geringere Neigung für Schlaganfälle und Herzinfarkte als gleichaltrige Männer. Hier scheint das Hormon das Risiko nicht zu erhöhen. Um diesen Umstand näher zu beleuchten, ist nun eine vergleichbare Studie mit jüngeren Probandinnen geplant.