Väter haben weniger Testosteron im Blut als Single-Männer

Von Frank Hertel
13. September 2011

Christopher Kuzawa arbeitet als Wissenschaftler an der Northwestern University in Evanston im US-Bundesstaat Illinois. In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "PNAS" berichtet er von einer Langzeitstudie auf den Philippinen, an der vier Jahre lang 600 junge Männer teilgenommen haben. Die Studie lief von 2005 bis 2009. Die Männer waren zu Studienbeginn im Schnitt 21,5 Jahre alt. Jeweils morgens und abends wurde bei ihnen der Testosteron-Wert im Blut gemessen. Testosteron ist das "Männlichkeitshormon".

Frühere Studien hatten ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Vaterschaft mit dem Testosteron-Wert steigt. Nun wurde im Beobachtungszeitraum ein Drittel der jungen Männer Vater. Kuzawa konnte ermitteln, dass der Testsosteron-Wert bei Vätern geringer ist als bei Single-Männern. Besonders niedrig ist der Testosteron-Wert vorübergehend bis das Neugeborene etwa einen Monat alt ist, dann steigt er wieder leicht an. Aber er bleibt bei Vätern niedriger als bei Single-Männern. Aus dem Tierreich sind ähnliche Beobachtungen bekannt.