Unterschiede zwischen Mann und Frau: Erziehung spielt größere Rolle als Hormone

Laut Studie keine festgelegten Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Gehirn

Von Laura Busch
2. August 2010

Testosteron gilt als das Männlichkeits-Hormon schlechthin und wurde in der Vergangenheit zudem immer wieder als Erklärung für die kleinen und großen Unterschiede zwischen Mann und Frau herangezogen. Mittlerweile mehren sich die Anzeichen, dass Hormone zwar einen prägenden Einfluss auf das Gehirn haben, als Erklärung für die Verhaltensunterschiede bei den Geschlechtern jedoch de facto nicht ausreichen.

Geschlechterrollen werden durch gesellschaftliche Normen und Werte geprägt

Die Ergebnisse von bisher durchgeführten Magnetresonanztomographie-Studien scheinen eher die These zu bestätigen, dass Geschlechterrollen durch Erziehung, gesellschaftliche Normen und Werte sowie das soziale Umfeld entstehen und gefestigt werden.

Eine weitere, aktuelle Studie von Wissenschaftlern der amerikanischen Harvard-Universität bestätigt diese Vermutungen. In Tests mit Mäusen waren dort Eingriffe an der Nase vorgenommen worden, die dazu führten, dass die weiblichen Mäuse eher männlich besetzte Eigenschaften zeigten. So zeigten sie ein erhöhtes Sexualverhalten und vernachlässigten ihren Nachwuchs. Die Forscher schlossen daraus, dass im Gehirn der Mäuse beide Verhaltensausprägungen angelegt sind. Es gebe demnach keine festgelegten Unterschiede zwischen männlichem und weiblichen Gehirn.