Das polyzystische Ovarialsyndrom: Frauen mit POCS leiden oft unerkannt

Von Cornelia Scherpe
5. August 2014

Die Abkürzung POCS steht für eine häufige Stoffwechselstörung: das polyzystische Ovarialsyndrom. Bei dieser Krankheit kommt es zu Zysten in den Eierstöcken, die meist mit Zyklusproblemen einher gehen. Die Menstruation kann dabei komplett ausbleiben, oder der Zyklus verlängert sich unnatürlich und zwischen zwei Regelblutungen liegen zum Teil mehr als 40 Tage.

Rückzug ist die falsche Lösung

Das Syndrom wirkt dabei auch unmittelbar auf den Hormonhaushalt der Betroffenen ein und kann dazu führen, dass vermehrt männliche Hormone gebildet werden. Die Frauen haben also überdurchschnittlich viele Androgene.

Dies wiederum kann zu vermehrten Haarwuchs führen und auch Härchen im Gesicht oder auf der Brust sprießen lassen. Viele Frauen sind dadurch sehr verunsichert, empfinden Scham und ziehen sich sozial zurück.

Doch dies ist in jedem Fall falsch. Beim polyzystischen Ovarialsyndrom handelt es sich um eine häufige Krankheit, die therapiert werden kann. Wichtig ist jedoch, sich dem Hausarzt oder direkt dem Frauenarzt anzuvertrauen.

Verschwinden der Symptome durch künstliche Hormone

Häufig wird die Stoffwechselstörung aber nicht nur spät erkannt, da die Betroffenen aus Scham schweigen, sondern weil künstliche Hormone die Symptome verschwinden lassen.

Frauen, die mit einer Anti-Baby-Pille verhüten, bekommen in der Pillenpause jeden Monat eine Blutung. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die natürliche Menstruation, sondern um eine Abbruchblutung, da dem Körper die künstlichen Hormone entzogen werden. Mit einem natürlichen Zyklus hat das überhaupt nichts zu tun.

Gefährliche Folgeerkrankungen trotz Verschwinden der Symptome

Auch eine Verweiblichung durch entsprechende Hormone überlagert das POCS und vermindert den Haarwuchs wieder. Fakt ist jedoch, dass das Syndrom an sich bestehen bleibt und Folgeerkrankungen wie Diabetes und Herzleiden mit sich bringen kann.

Außerdem wird beim POCS im Körper zu wenig Progesteron gebildet und daher bleibt der Eisprung aus. Die Krankheit kann also die Fruchtbarkeit einer Frau zerstören. Viele erhalten die Diagnose daher nach dem Absetzen der Pille, wenn trotz Kinderwunsch keine Empfängnis stattfindet.