Genie und Wahnsinn sind oft eins - Forscher haben den genetischen Beweis

Von Cornelia Scherpe
14. Dezember 2012

Fast jeder Mensch hat schon einmal Formulierungen gehört, in denen es darum ging, dass Genie und Wahnsinn sich oft überschneiden. Große Köpfe scheinen dazu zu neigen, auch negativ aufzufallen. Forscher konnten auf genetischer Ebene zeigen, dass dem tatsächlich so ist. Sie haben ein Gen analysiert, das bereits 2002 einem Team aus Island aufgefallen war.

Damals konnten die Forscher schon zeigen, dass es ein offenbar Gen für die Genialität ist. Dieses nannte man NRG1. Es hat die wesentliche Aufgabe, Signale im Gehirn zu übertragen und lässt so Informationen von Zelle zu Zelle wandern. Man vermutete bereits 2002, dass dieses Gen auch einen Einfluss auf die Entstehung von Schizophrenie hat, doch dass konnte man noch nicht belegen.

Erst Jahre später liefern Forscher den Beweis, dass NRG1 mit einer Aufmerksamkeitsstörungen zusammenhängt. In Budapest gaben Forscher bekannt, dass das Gen mit hoher Wahrscheinlichkeit die Gefahr für Schizophrenie steigen lässt und brachten damit auch wissenschaftlich Genie und Wahnsinn zusammen. Die Neuropathologen fanden heraus, dass 50 Prozent aller Menschen in Europa eine Kopie des Gens in sich tragen.

In Tests stellte sich heraus, dass solche Probanden kreativer als andere waren, jedoch auch mehr Risikofaktoren für Störungen wie Schizophrenie zeigten. Die Forscher begründen dies mit einen Zusammenhang, den beide Seiten der Medaille haben. Kreative sind befreit von starren Denkvorgaben, fokussieren sich weniger und sind assoziativ.

Genau das ist aber auch das Problem, denn ihr Gehirn filtert weniger, wird von Reizen überflutet und erkrankt schneller durch ein Feuerwerk an Informationen.