MicroRNA statt Stammzellen - neuer Weg nach einem Herzinfarkt

Von Cornelia Scherpe
3. Mai 2012

Bisher versuchen Mediziner ihren Patienten nach einem Herzinfarkt zu helfen, indem sie ihnen eine Stammzelltherapie zukommen lassen. Doch leider hat sich dieses Verfahren in der Praxis noch nicht wirklich bewährt. Die volle Leistungsfähigkeit des Herzens kann man auf diese Art und Weise selten zurückbringen.

Forscher aus den USA haben nun aber eine Alternative entwickelt, die ersten Versuchen zufolge deutlich besser anschlägt. Statt mit Stammzellen arbeiten sie mit MicroRNA. Die RNA wird dabei ebenso injiziert wie die Stammzellen. Das Ziel der Therapie ist es, dass der Bereich des Infarkts sich bei der Heilung nicht vernarbt, sondern neue und funktionstüchtige Muskelzellen bildet. Bei einem Herzinfarkt wird der Herzmuskel beschädigt und heilt meist nur insofern, dass sich Narbengewebe bildet.

Das soll die MicroRNA verhindern. Sie greift in jene Gene ein, die nach einem Infarkt aktiv werden und zur Bildung der Narben anregen. Statt diesem Befehl geben sie nun die Anweisung, dass besser neue Muskelzellen gebildet werden sollen.

Bisher wurde dieses Verfahren nur an Labortieren getestet, doch dort erzielte man hervorragende Erfolge. Die Nager entwickelten dank der MicroRNA keine Herzschwäche, sondern konnten sich gut erholen. Bevor es klinische Studien am Menschen geben soll, wollen die Forscher aber zunächst mit größeren Säugetieren arbeiten.