Genforschung - Schlankheits-Gen erhöht Herz- und Diabetes-Risiko

Schlankheits-Gen IRS1 erhöht Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen

Von Frank Hertel
29. Juni 2011

In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsjournals "Nature Genetics" berichtet die britische Forscherin Ruth Loos vom Medical Research Council (MRC) in Cambridge von einer großangelegten internationalen Studie. Man hatte die Daten von 26 verschiedenen Studien dazu ausgewertet, es waren die Erbanlagen von 76.000 Menschen aus zehn Ländern untersucht worden, weil man Gene finden wollte, die die Bildung von Körperfett beeinflussen.

Schlankheits-Gen IRS1 ist an Diabetes und Herzkrankheiten beteiligt

Dabei stieß man auf eine interessante Entdeckung: Eine bestimmte Variante des Gens IRS1 ist sowohl dafür verantwortlich, dass besonders wenig Fett unter der Haut abgelagert wird, es ist also eine Art Schlankheits-Gen. Gleichzeitig ist diese Genvariante oft an Typ-2-Diabetes und Herzkrankheiten beteiligt.

Das heißt nichts anderes, als dass auch schlanke Männer und Frauen Diabetes und Herzkrankheiten bekommen können. Der Grund dafür sei, dass Träger dieses Gentyps das Körperfett nicht sicher unter der Haut einlagern können, daher werde dieses Fett in Muskeln und Leber abgelagert, dort störe es allerdings die organischen Prozesse.

Gesunde Ernährung und Sport zur Vorbeugung von Diabetes und Herzerkrankungen

Loos warnt aber davor, den Genen zu stark zu vertrauen, es spiele immer auch eine Rolle, wie gesund man sich ernähre und wie sportlich aktiv man sei, wenn es um die Risiken für Diabetes und Herzkrankheiten ginge.